Und Stuttgart siegte doch

Während der VfB Stuttgart in Berlin gegen den 1. FC Nürnberg um den DFB-Pokal kämpfte, hatte das Stuttgarter Quartett Die Fantastischen Vier beim vom TV präsentierten Konzert leichtes Spiel in der Baldenauhalle in Morbach. Statt vor 150 000 VfB-Fans wie bei der Meisterfeier vor einer Woche, spielten sie im Hunsrück vor rund 1500 Fanta-Vier-Fans.

Morbach. Von Anfang an geben die Schwaben offensiv den Ton an und nehmen das Publikum mit auf eine zweistündige Reise durch den "old Stuttgart Rap", der mit einem "dicken Pulli an, Mann" begann und - wie "Nikki" - niemals weg sein wird. Kurz nach 20 Uhr: Anpfiff in Berlin: Gelingt dem frischgebackenen Deutschen Meister Stuttgart das Double gegen Nürnberg? Zur gleichen Zeit sind die meisten Parkplätze rund um die Baldenauhalle belegt, die übersichtliche Zahl derer, die eine der begehrten Karten für das Fanta-Vier-Konzert im kleinen Kreis ergattern konnten, strömt nach drinnen.20.50 Uhr: Mit einem 1:1 endet in Berlin die erste Halbzeit, in Morbach werden hingegen die "Vier, vier, vier"-Rufe immer lauter. 15 Stuttgarter atmen durch, elf davon, um sich auf die zweite Halbzeit einzustimmen. Für die übrigen Vier geht's gleich erst los.Kurz nach 21 Uhr: Das sogar von einigen Radiosendern verbreitete Gerücht, die vier Schwaben würden wegen des DFB-Finales später auf die Bühne kommen, hält sich hartnäckig, erweist sich aber als falsch. Pünktlich laufen die Fantastischen Vier unter lautem Fan-Jubel ein. Das Spiel in Morbach beginnt mit "Yeah, yeah, yeah" - das Publikum streckt die Arme in die Luft. 21.11 Uhr: Grund dazu haben auch die Nürnberger Fans in Berlin: Mit einem Tor von Engelhardt gehen die Franken mit 2:1 in Führung. Im Hunsrück allerdings haben die Schwaben die Nase vorn. Nach drei Jahren endlich neues Material, frisch, anders, weniger "Sprech", dafür mehr Gesang. Stand bislang Andy Ypsilon allein hinter den Turntables, greift Michi "Flash" Beck nun zur Gitarre. Den Morbachern gefällt's. Ebenso wohl fühlen sich die "Picknicker" im Hunsrück. "Ein schöner Landstrich ist das hier", lobt Michi Beck. Viel hätten sie gesehen auf ihrer Fahrt durch den Hunsrück, bloß keine Stadt, scherzt er weiter und schafft so die Überleitung zum nächsten Lied, "Die Stadt, die es nicht gibt".21.44 Uhr: Stuttgart kämpft und schafft in der 80. Minute den Ausgleich. Thomas D. entledigt sich derweil seines Oberteils, breitet die tätowierten Arme aus, es ist Zeit für den "Krieger". "Der Schlafende muss erwachen" lautet seine erste Zeile - ob die VfB-Spieler ihn erhören?Kurz nach 22 Uhr: In Berlin sammeln die Kicker in der Pause ihre letzten Reserven für die Verlängerung. In Morbach gibt es keine Spur von Ermüdungserscheinungen, stattdessen bei den Fanta-Vier-Klassikern "Was geht" und "MfG" kollektives Auf- und Abhüpfen.22.18 Uhr: Während die Fantastischen Vier mit "Tag am Meer" ihren Fans eine Verschnaufpause gönnen, führt Kristiansen in Berlin mit einem wunderschönen Tor aus der zweiten Reihe für den "Club" die Entscheidung herbei. Die "Fantas" finden für die Niederlage ihrer Mannschaft die passenden Worte: "Du hattest schlechte Zeiten und wir waren auch dabei - wir bleiben troy."22.33 Uhr: Abpfiff in Berlin: Die Franken jubeln, in Morbach gehen die Schwaben jetzt erst in die Verlängerung. Mit "Populär" und "Ernten, was wir säen" starten sie die Schlussoffensive.Erste Analyse auf dem Weg zum Parkplatz: Wenn eine Fanta-Vier-Platte ein Treffer nach einer Standardsituation ist, dann sind die Schwaben live ein Hammertor nach Traumkombination. Bereits im November gibt es die nächste Gelegenheit, die Fantastischen Vier live zu erleben: Am Donnerstag, 22. November, spielen sie ab 20 Uhr in der Arena Trier. Karten gibt es in den TV-Presse-Centern Trier, Bitburg und Wittlich, unter der TV-Tickethotline 0651/7199-996 sowie unter www.volksfreund.de/tickets.

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