Unterwegs mit dem Doppeladler

Die Südeifel und Luxemburg vereinen sich in einem gemeinsamen Kulturweg, genannt "Doppeladler". Rund 250 Gäste, darunter eine Delegation des Europarates sowie 13 österreichische Bürgermeister verfolgten die Vorstellung der Route im Schloss Niederweis.

 Eine Station von 23 des deutsch-luxemburgischen Kulturwegs „Doppeladler“ ist Schloss Niederweis. Kleines Bild: Der Initiator des deutsch-luxemburgischen Kulturwegs Georges Calteux (links) mit Professor Andreas Kagermeier von der Uni Trier. TV-Fotos: Lydia Vasiliou

Eine Station von 23 des deutsch-luxemburgischen Kulturwegs „Doppeladler“ ist Schloss Niederweis. Kleines Bild: Der Initiator des deutsch-luxemburgischen Kulturwegs Georges Calteux (links) mit Professor Andreas Kagermeier von der Uni Trier. TV-Fotos: Lydia Vasiliou

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Niederweis. (lyv) Als "Bürger Europas" bezeichnete Michael Bröhl, Bürgermeister der VG Irrel, den Initiator des deutsch-luxemburgischen Kulturwegs. In Georges Calteux aus Echternach, ehemaliger Landeskonservator des Großherzogtums Luxemburg und zurzeit Lehrbeauftragter an der Universität Trier, reifte die Idee, die gemeinsame Geschichte der beiden Länder Deutschland und Luxemburg in einem architektonischen Kulturweg aufzuarbeiten. Im 18. Jahrhundert, "als die Sauer noch nicht die Grenze bildete", haben österreichische Baumeister nach Entwürfen französischer Architekten die Abtei Echternach erbaut. Ein wahrer Bauboom setzte sich auf beiden Seiten der Sauer fort, und im Umkreis von 70 Kilometer entstanden Residenzen, Jagdschlösser, Verwaltungsgebäude und für wohlhabende Landleute auch Bauernhäuser. Alle Gebäude basieren auf dem barocken Baustil der Abtei Echternach. Dieses "gemeinsame historische Erbe" der Bevölkerung nahezulegen, war die Grundidee Calteux'. "Mit dem Kulturweg wollen wir eine Brücke schlagen zwischen den zwei Ländern." In Zusammenarbeit mit Studenten des Fachbereichs Freizeit-Tourismus-Geografie der Universität Trier wurde ab April dieses Jahres in einem Projekt unter der Leitung von Professor Andreas Kagermeier in einem ersten Schritt die touristische Route erarbeitet und in einer übersichtlichen Broschüre festgehalten. "Das Projekt ist nicht nur für architekturgeschichtlich Interessierte gedacht, sondern richtet sich auch an die Zielgruppe Touristen", betonte Kagermeier. Zukünftig könnte zum Beispiel das Musikfestival Echternach an den einzelnen Stationen den Bekanntheitsgrad und die Erlebnisorientierung steigern. Denkbar seien auch Theateraufführungen in historischem Ambiente, schloss Kagermeier seine Präsentation. Georges Calteux verstand es, das Interesse der internationalen Gäste mit einer Kombination von Musikdarbietungen des Tuba-Cello-Consortiums Luxemburg und eigenen amüsanten Beiträgen zur bewegten Historie beider Länder noch mehr zu entfachen. Zu erfahren war dabei unter anderem, dass der Doppeladler, Namensgeber der Kulturroute, das Wappentier der Abtei Echternach und des österreichischen Reiches war, unter dessen Herrschaft die Region stand. Auch heute noch stehe der Doppeladler als Symbol für die grenzüberschreitende Zusammenarbeit. Nichts anderes blieb Michel Thomas-Pennette, Präsident des Instituts der Kulturwege des Europarates, übrig, als dem Initiator Calteux für "das Geschenk" zu danken. "Es ist eine Veranstaltung heute Abend, in der Europa gelebt wird", stellte VG-Chef Bröhl fest. Und die Kosten? "Wir versuchen das Ganze als Leader-Projekt oder Interreg zusammen mit dem Deutsch-Luxemburgischen Naturpark als Träger, der Schloss Weilerbach Gesellschaft und den betreffenden Kommunen auf die Wege zu bringen", sagte Bröhl, "alles in allem werden sich die Kosten zur Umsetzung des Projekts auf etwa 120 000 Euro belaufen".{routv} Die Broschüre mit den einzelnen Stationen und Erläuterungen zu den Sehenswürdigkeiten ist erhältlich beim Verkehrsverein in Echternach. Extra Zu den Stationen des deutsch-luxemburgischen Kulturwegs gehören auf luxemburgischer Seite die Orte: Echternach, Lauterborn, Bech, Brouch, Eschweiler, Beidweiler, Belenhof, Junglinster, Godbrange, Heffingen, Christnach und Berdorf. Auf deutscher Seite: Weilerbach, Bollendorf, Niedersgegen, Holsthum, Wettlingen, Bitburg, Niederweis, Ernzen sowie das Schloss Dreis und der Zehnthof in Kröv. (lyv)

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