Von großer Natursehnsucht und Liebe zur Eifel

SCHALKENMEHREN. (red) Sein Werk bleibt lebendig: Mit Ausstellungen in Bad Neuenahr-Ahrweiler, Wittlich, Daun und Schalkenmehren gedachten Kunstfreunde im vergangenem Jahr dem 40. Todestag des Eifelmalers Pitt Kreuzberg, der Schalkenmehren zu seiner Wahlheimat erklärt hatte.

Inzwischen sind Pitt-Kreuzberg-Ausstellungen zu einem Kultur-Treff geworden. Das zeigten im vergangenen Jahr alle Veranstaltungen, die im Gedenken an das 40. Todesjahr des Künstlers ausgerichtet wurden - egal, ob es sich dabei um Vernissagen, Kunstausstellungen oder kulturelle Themen-Wanderungen gehandelt hat. Möglich war die Werkschau, bei der auch zahlreiche Gemälde gezeigt wurden, die sich in Privatbesitz befinden, nur durch den Einsatz zahlreicher Ausstellungs-Initiatoren und Mäzenen. Die Ausstellungen zeigten: Das Interesse an Gemälden des 1966 verstorbenen Pitt Kreuzberg wächst stetig. Von einem, den die Vulkaneifel fesselte

Dabei zeigten die Ausstellungen nicht nur bisher selten zu sehende Gemälde, sondern boten zudem eine Fülle von Denkanstößen. So beispielsweise die Einführung in die Dauner Ausstellung "Pitt Kreuzberg und die Vulkaneifel": Sehr differenziert ging Kunsthistorikerin Heike Wernz-Kaiser, Leiterin des Museums der Stadt Bad Neuenahr-Ahrweiler auf die Motive ein, die Pitt Kreuzberg in seinem künstlerischen Leben angetrieben haben. Sie hob hervor, dass das, was in der Kunstgeschichte mit Natursehnsucht beschrieben werde, auch Kreuzbergs innerster Antrieb gewesen sei. Hauptmotiv im Gedächtnisjahr waren Kreuzbergs Werke mit den landschaftlichen Schönheiten und Besonderheiten der Vulkaneifel, denen Pitt Kreuzberg über Jahrzehnte seines Lebens verbunden blieb. Auffallend seine individualistisch subjektiv geprägten Landschaftsbilder, Blumen-Stilleben und Interieurs - Themen, die ihn nie losließen. Frühe Einflüsse von Kubismus sind darin unverkennbar. Dabei erlaubte sich Kreuzberg auch, Größen-Dimensionen zugunsten eines Hauptmotivs, das er überdimensioniert darstellte, zu verschieben. Kreuzbergs Menschenbilder sind von großer Ernsthaftigkeit, Zugeständnisse an Eitelkeiten hat er sich dabei nie erlaubt. In den von Transzendenz bestimmten Bildern seiner letzten Lebensjahre lassen sich immer wieder Anzeichen von Trost und Hoffnung erkennen, die er mitteilen wollte. Weniger bekannt sind die Buchillustrationen

Zu bewundern waren in den Ausstellungen auch die verschiedenen Maltechniken des Künstlers, der unter anderem in Aquarell-, Öl-, Wachstempera-, Kohle-, Tusche-, Kreide- und Acryl-Technik arbeitete. Weniger bekannt sind die Buchillustrationen Pitt Kreuzbergs, von sparsamen Kreidezeichnungen bis in schwarz-weiß wiedergegebenen Landschaftsbildern, ebenso wie die auf schwarzem Karton schnell hingeworfenen Skizzen zur Ausschmückung von Angler-Festen am Schalkenmehrener Maar. Nach Beendigung dieser Ausstellungsserie trifft sich der Kreis von Pitt-Kreuzberg-Interessierten auch 2007 in Schalkenmehren, der Wahlheimat des Malers, wo er vor dem ersten Weltkrieg sowie von 1930 bis 1966 lebte, noch ein mal zusammen. Dort bietet der Eifelverein Schalkenmehren eine Führung durch die aufwändig restaurierte Pitt-Kreuzberg-Galerie im alten Ortskern von Schalkenmehren. Diese Art von Begegnungen und Informationsaustausch ist geeignet, um die Forschungen über das Gesamtkunstwerk von Pitt Kreuzberg fortzuführen. Hartmut Flothmann S Der Autor ist Kulturwart des Eifelvereins, Ortsgruppe Schalkenmehren. Er bietet Wanderungen "Auf des Künstlers Spuren" an und führt durch die umfangreiche Kreuzberg-Sammlung der Gebrüder Rau in der privaten Pitt-Kreuzberg-Galerie Schalkenmehren. E-Mail-Kontakt: h.g.flothann@t-online.de

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort