Wenn einer eine Reise tut

BEREBORN. (bb) Der Künstler Jan Leven hat mit einem Stipendium des rheinland-pfälzischen Ministeriums für Wissenschaft, Weiterbildung, Forschung und Kultur den Sommer zu Studienzwecken in Italien verbracht. Jetzt stellen sich künstlerische "Spätfolgen" ein.

Die Zuweisung des Kunststipendiums hatte Kulturminister Jürgen Zöllner seinerzeit mit den Worten begleitet: "Ich bin mir sehr sicher, dass Ihnen spannende Monate bevorstehen, die Sie auch in ihrem künstlerischen Schaffen beeinflussen werden." Jetzt ist der in Frankfurt am Main geborene Künstler Jan Leven in seine Eifeler Wahlheimat Bereborn zurückgekehrt und ist überaus angetan von dem Aufenthalt in der alten Künstlerherberge in Olevano nahe Rom. Das Stipendium, das Leven und der Mainzer Künstler Mario Hergueta als "zwei herausragende rheinland-pfälzische Künstler" erhalten hatten, umfasste einen monatlichen Zuschuss und die Bereitstellung von Räumlichkeiten in der Casa Baldi in Olevano, einer Dependance der Villa Massimo in Rom, Sitz der Deutschen Akademie. "Olevano liegt in einer zauberhaften Landschaft", schwärmt Jan Leven von dem Gebirgsort rund 50 Kilometer östlich der italienischen Hauptstadt, wo seit der Romantik Künstler aus Rom die Sommerfrische genießen. In dem zur Villa gehörenden Atelier baute Jan Leven Modelle für architektonische Skulpturen und experimentierte mit Bambus. Er unternahm Ausflüge in die Etruskermonopolen und schmiedete mit Mario Hergueta Pläne für ein gemeinsames Projekt in den Trierer Viehmarkt-Thermen. Die Ausstellung soll im Rahmen des Kultursommers 2004, der unter dem Motto eines Goethe-Wortes ("Kennst du das Land ...?") steht, stattfinden und unter dem Titel "Conseguenza Ritardata/Spätfolgen" laufen. Zudem wurde eine Ausstellung im Goethe-Institut in Rom für Oktober 2004 vereinbart. Es gebe auch "Frühfolgen", sagt Leven und zeigt eine Sequenz von etwa 50 farbintensiven Blättern. Der 43-Jährige wurde vor allem als Objektkünstler bekannt. Seine Wandobjekte, Skulpturen und Installationen nehmen Bezug auf architektonische und organische Formen. Ihnen werden große handwerkliche Präzision und hohe Abstraktionswirkung gleichermaßen bescheinigt. Leven ist immer wieder an interdisziplinären Kunstprojekten beteiligt, teilweise mit bildenden Künstlern, teilweise mit Vertretern anderer Bereiche, zum Beispiel der Musik.

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