Abgang nach Schiffbruch

Mit Hubert Weis geht bei der SPD ein Lotse von Bord, der die über Jahre hinweg schlingernde SPD-Galeere in ruhige Gewässer gelenkt hat. All zu oft ruderte bis dahin die sozialdemokratische Besatzung in verschiedene Richtungen.

Hubert Weis ist eben einer, der vermittelt und eint. Nun hat der SPD-Kahn bei der Kommunalwahl nicht nur Schiffbruch erlitten. Mit dem Abgang von Weis muss sich die übrige Besatzung erst mal darauf einigen, wie die Partei wieder flott gemacht werden kann. Der oder die neue Vorsitzende muss nicht nur die Depression nach der Wahl überwinden. Die SPD muss auch Flagge zeigen. Denn das hat die Kreistagsfraktion in den vergangenen Jahren zu wenig getan. Bei den bemerkenswerten Vorgängen um Naturpark Südeifel oder Flugplatz-Geschäftsführer agierte eben jener Fraktionschef Weis dann doch oft zu vermittelnd, zu brav und zu nett, als dass klar geworden wäre, dass seine Mannschaft für klare Verhältnisse und rückhaltlose Aufklärung ist. Der SPD im Kreis hätte ein Wechsel am Ruder der Kreistagsfraktion nicht geschadet. Den Lotsen auf Kreisebene zu ersetzen, wird schwieriger werden. Denn er/sie muss schon jetzt überlegen, wie die SPD-Matrosen wieder an die Kette gelegt werden können, die nach dem Abgang von Weis meutern und den Kahn entern wollen. h.jansen@volksfreund.de

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