Alles spricht für ein Tempo-Limit!

VerkehrZu unserem Bericht "So schnell wird es nicht langsamer" (TV vom 19. April) und der Diskussion über die Einführung eines Tempo-Limits von 30 Stundenkilometern in der Bitburger Innenstadt schreibt dieser Leser: Selbst wenn ein Tempo-Limit nicht die Anzahl der Unfälle reduzieren würde, so reduziert es in jedem Fall das Ausmaß des Unfalls. Während ein Auto mit einer Geschwindigkeit von 30 Stundenkilometern nach 14 Metern steht, fährt ein Auto mit 50 Stundenkilometern an gleicher Stelle noch mit voller Geschwindigkeit.

Empirische Ermittlungen haben ergeben, dass die Zahl schwerer Unfälle und solcher mit Todesopfern, beispielsweise bei Kindern, um bis zu 50 Prozent reduziert werden konnte.
Außerdem reduziert sich mit der gefahrenen Geschwindigkeit die Geräuschemission. Eine Reduzierung der Geschwindigkeit um 20 Stundenkilometer mindert den Lärm derart, dass das wie eine Halbierung der Verkehrsmenge wahrgenommen wird. Das steigert die Lebensqualität der Anwohner und die Aufenthaltsqualität für Urlauber und Passanten in der Innenstadt.
Wer dann schlussendlich die mit einem Tempo-Limit einhergehenden, sicherlich sinnvollen und notwendigen Geschwindigkeitskontrollen durchführt, wäre zu klären. Dabei sollte man sich nicht blind auf die Annahme der Stadt verlassen, dass sich dies für eine im Vergleich zu Trier kleinere Stadt wie Bitburg nicht lohne. Es gibt mit Sicherheit Beispielprojekte oder Kalkulationsmöglichkeiten, die mehr als eine Mutmaßung zulassen.
Ach, und bevor jemand denkt, mit Tempo 30 würde er sein Ziel womöglich "nie" erreichen: Studien haben gezeigt, dass man mit einer Basisgeschwindigkeit von 30 Stundenkilometern keinesfalls länger unterwegs ist. Durch die Geschwindigkeitsreduzierung verringern sich Stop-and-Go-Phasen, es entstehen weniger Staus und man fährt flüssiger und gleichmäßiger.
Es stellt sich also eigentlich nicht die Frage, was für, sondern was gegen ein derartiges Tempo-Limit spricht!
Matthias Heck,
Bettingen

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