Bauer sucht Sparkassen-Braut

Ein Märchen aus "1000 und einer Nacht", diese Sparkassen-Hochzeit. Wenn's denn jetzt noch ein Happy End gäbe. Aber was ist in dem Zusammenhang schon glücklich?! Am Anfang war ein heiratswilliger Bauer, sagen wir mal aus Kaschenbach.

Und der zog aus, andere das Fürchten zu lernen. Über Stock und Stein in die weite Welt hinein, verschlug es ihn bis in die Enge des Trierer Tals. Dort machte Bauer "Hänschenklein" einer dicken Sparkasse schöne Augen. Doch die Trierer Braut wollte nicht mit Baron Münchhausen das Fliegen lernen, konnte kein Stroh zu Gold spinnen, und auch der Aschenputtel-Schuh passte nicht. Die Gäste schon geladen, wurde die Hochzeit kurzerhand wieder abgeblasen. Der Bauer fackelte nicht lange und ging in der Vulkaneifel auf Brautschau. "Rapunzel, Rapunzel, lass dein Haar herunter", rief er der Dauner Sparkasse zu - und seine Parteigenossen entflechten die Mähne der Zukünftigen, noch bevor ihre Eltern in den Bund hätten einwilligen können. "Ich bin ein verwunschener Prinz", lockte der Bauer und küsste die Dauner Braut. Kaum aus dem 100-jährigen Schlaf erwacht, begann aber auch das kleine Eifel-Dornröschen zu zicken. "Meine Frau, die Ilsebill, will nicht so, wie ich es will", schimpfte der Bauer und sah sich schon in einer bescheidenen Fischerhütte an der Kyll enden. Doch noch ist nicht aller Tage Abend: "Ach, wie gut, dass keiner weiß, dass ich Rumpelstilzchen heiß", tönt er triumphierend und droht mit "Sieben auf einen Streich", wenn keine Sparkasse einwilligt. Fressen oder gefressen werden. Denn am Ende geht's auch im Märchen doch nur ums Gold.

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