Baukultur

Zum Artikel "Leichenhalle Sarresdorf wird abgerissen" (TV, 8. Dezember) meint dieser Leser:

 Die marode und seit geraumer Zeit nicht mehr genutzte Leichenhalle Sarresdorf wird abgerissen. Das hat der Bauausschuss der Stadt beschlossen. TV-Foto: Mario Hübner

Die marode und seit geraumer Zeit nicht mehr genutzte Leichenhalle Sarresdorf wird abgerissen. Das hat der Bauausschuss der Stadt beschlossen. TV-Foto: Mario Hübner

Die Stadt Gerolstein wird den Abbruch der ehemaligen Leichenhalle im Stadtteil Sarresdorf für einen Betrag von 11 400 Euro in Auftrag geben. Ganz am Ende des TV-Berichts wird im Extra die verglaste Rückwand der Halle erwähnt: "Interessenten (sollen) die Gelegenheit haben, die Bleiverglasung zu erwerben." Was geschieht, wenn sich kein Interessent meldet? Im Übrigen: Es handelt sich hier nicht um eine Bleiverglasung, denn die farbigen, dicken Glasteile sind mit einem grauen Spezialmörtel verbunden beziehungsweise ausgefugt. Gleichwohl ist die Rück- und Giebelwand der Halle ein Meisterwerk der Glaskunst des allzu früh verstorbenen Gerolsteiner Künstlers Alfred Tombers, der weitere bedeutende Arbeiten hinterlassen hat, wahrscheinlich auch in der ehemaligen Internatskapelle. Die an Kunst und Kunstwerken eher arme Stadt Gerolstein hat die Verpflichtung, die auch von Fachleuten und Gerolsteinern geschätzte Arbeit von Alfred Tombers zu erhalten, d. h., als Ganzes zu sichern. Die Entsorgung darf nicht dem Abrissbagger überlassen werden, auch nicht aus finanziellen Gründen! Es empfiehlt sich daher, die Kosten für den Ausbau durch Fachkräfte ermitteln zu lassen. Für den Verkauf an einen Kunstliebhaber, der eine adäquate Wiederverwendung gewährleistet, bliebe bei einer Zwischenlagerung noch Zeit. Auf jeden Fall muss das Kunstwerk von Alfred Tombers komplett erhalten bleiben, denn die vorhandene kunstvolle Bleiverglasung wurde letztlich von Steuergeldern bezahlt, vor allem aber war sie Blickpunkt und Hintergrund zahlreicher Verabschiedungen von Verstorbenen. Karl-Heinz Böffgen, Gerolstein

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