Beachtliche Gelassenheit

Wenn man - jenseits des zu erwartenden Aufkommens an Autos in den umliegenden Straßen - über das Rautenberg-Zentrum in Bitburg nachdenkt, so fallen zwei Dinge auf: Zum einen die relative Gelassenheit der Kaufleute in der Innenstadt.

Zum anderen, dass bisher nicht nur über die Verkehrsbelastung wenig nachgedacht wurde, sondern über die Anbindung des Zentrums an die Innenstadt. Das geplante Einkaufzentrum liegt zwar nur wenige hundert Meter von der Fußgängerzone entfernt. Wer die Strecke jedoch zu Fuß zu bewältigen will, weiß, dass es gefühlt eher drei Kilometer sind. Grund dafür sind die vielbefahrene Neuerburger Straße, der parkähnliche Konrad-Adenauer-Platz und der nur von schmalen Sträßchen durchbrochene Häuserriegel zwischen dem Platz und der Fußgängerzone. Auch der Weg durch den verkehrsreichen Karenweg lädt bisher nicht zum Bummeln in Richtung Fußgängerzone ein. Man kann leicht vorhersehen, dass alle, die sich in Bitburg nicht auskennen, diese Wege nicht finden werden, und alle die sich auskennen, keine Lust haben, sie zu gehen. Ähnliches gilt auch für die Markenwelt der Bitburger Brauerei. Wenn die beiden Großprojekte der Innenstadt nachhaltig Nutzen bringen sollen, wird man sich über die fußläufige Anbindung schleunigst Gedanken machen müssen. Im Vergleich dazu ist die Frage, ob es ein paar Bauplätze mehr in der Nähe des Einkaufszetrum geben wird, die vor der Zustimmung des Rates im Mittelpunkt des Interesses stand, mit Blick auf die Entwicklung der Stadt nahezu bedeutungslos. Nimmt man die ungelöste Verkehrsproblematik rund ums Rautenbergzentrum und die bisher ignorierte Anbindung an die Innenstadt zusammen, so wirkt die relative Gelassenheit in der City umso beachtlicher.

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