Besser drei als eine

Die Politik- und Parteienverdrossenheit treibt auch auf kommunaler Ebene unschöne Blüten. Offensichtlich sind immer weniger Bürger bereit, zum Wohl ihrer Gemeinde dauerhaft in einem Gremium mitzuwirken oder ein Amt zu bekleiden.

Neben der finanziellen Schieflage ist einer der Gründe der Frust über die "große" Politik in Berlin. Namentlich die SPD steckt in einem historischen Stimmungstief bei den Wählern. Und das geht an der Basis - wie in Neuerburg - nicht spurlos vorbei. Kein Wunder, dass alle Seiten die ideologiefreie und sachorientierte Zusammenarbeit auf kommunaler Ebene betonen. Doch gerade bei der Wahl erfüllen Listen durchaus einen wichtigen Zweck. Sie bieten eine Grundstruktur, eine gegliederte Übersicht der Bürger, die an einer Mitarbeit im Rat interessiert sind. Wäre in Neuerburg nur eine CDU-Liste zustande gekommen, dann hätten die Wähler bei der reinen Mehrheitswahl jeden beliebigen Bürger auf den Wahlzettel schreiben dürfen. Für eine Stadt mit rund 1200 Einwohnern ein schwer umsetzbares Verfahren. Insofern sind die voraussichtlich drei Listen aus praktisch-demokratischer Sicht zu begrüßen. m.hormes@volksfreund.de

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