Brennpunkt Bleialf

Spötter bemühen ganz gern den allseits bekannten Werbeslogan der rührigen Kaufmannschaft "Alles in Bleialf", den meisten Bürgern der Schneifelgemeinde jedoch wird angesichts des neuerlichen Banküberfalls regelrecht angst und bange.

Aufgrund seiner Grenzlage ist das Dorf in den vergangenen Jahren nicht nur wirtschaftlich zu einem florierenden Kleinzentrum aufgestiegen - kriminelle Kräfte, offenkundig zumindest semiprofessionell organisiert, haben den Einkaufsort aber auch kurzerhand zu einem kriminalstatistischen Brennpunkt "befördert". Fünf Banküberfälle und ein Übergriff auf einen Supermarkt innerhalb von neun Jahren sprechen da eine ausgesprochen deutliche Sprache und melden Handlungsbedarf an. Gut zu wissen und zumindest vordergründig äußerst beruhigend, dass die Polizei präventiv angemessen und einsatztechnisch beherzt reagiert. Die Anwesenheit der Beamten und deren professionelle Reaktion auf den gemeinen Hinterhalt haben am Dienstag jedenfalls massiv dazu beigetragen, Schlimmeres zu verhindern und erreicht, die Gangster womöglich sogar auf längere Sicht aus Bleialf fern zu halten. Vor dem Hintergrund wird nochmals deutlich, wie sinnvoll die Stationierung der Bundespolizei am Standort Prüm ist, und dass die Sorgen der Bewohner so genannter Grenzorte durchaus begründet sind. Hinsichtlich des Gefahrenpotenzials, das gestern im Bleialfer Kugelhagel in besonderer Weise deutlich wurde, sind die Ängste der Bürger sogar begründeter denn je. m.reuter@volksfreund.de

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