Der Schuss ging nach hinten los

Die heiße Debatte im Prümer VG-Rat über den "Host Nation Council Spangdahlem" zeigt, was sich aus einer vermeintlichen Formalie entwickeln kann. Es gehört zu den selbstverständlichen Regularien jedes Vereins, die Höhe seiner Mitgliedsbeiträge festzulegen.

Genauso selbstverständlich trifft jeder Interessierte die Entscheidung, ob er zu diesen Konditionen Mitglied sein oder lieber verzichten möchte. Der "Council" ist nicht nur ein Verein, sondern auch ein umstrittenes Politikum. Schon in der Oktober-Sitzung spürte manches Ratsmitglied ein flaues Gefühl im Magen bei der Zustimmung zur Mitgliedschaft. Dass sich dieses Gefühl angesichts einer Verdopplung der Beitragssumme erheblich verstärken würde, war abzusehen. Bürgermeister Aloysius Söhngen wollte den Skeptikern offensichtlich eine goldene Brücke bauen, indem die Ortsgemeinden kurzerhand symbolisch mit einbezogen und damit von Beiträgen entlastet werden sollten. Gut gemeint, aber taktisch unklug. Wer eine Mitgliedschaft bewusst ablehnt, will in der Regel auch nicht billig durch die Hintertür hereingelassen werden. Der Vorschlag wirkte eher wie eine Bevormundung, so dass der Schuss prompt nach hinten los ging. m.hormes@volksfreund.de

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