Die Grenzen wahren

Der Fall der Bitburg-Prümer bebiz-Ausbilderin wirft die Frage auf, was sich Lehrpersonal erlauben darf und was Schüler und Auszubildende hinnehmen müssen. "Alles", hätte früher die Antwort gelautet, sofern diese Frage überhaupt gestellt worden wäre.

Das hat sich zum Glück geändert. Die Zeiten von Prügelstrafen sind längst vorbei. Zum einen, weil Lehrer und Ausbilder dazugelernt haben. Zum anderen, weil Schüler, Azubis und Eltern ihre Rolle als mündige Partner heute selbstbewusst wahrnehmen, statt als reine Befehlsempfänger und wehrlose Opfer aufzutreten. Aber auch das ist Deutschland 2006: Schüler, die nicht nur ständig den Unterricht stören, sondern sogar Lehrer bedrohen, sie verbal und tätlich angreifen. Damit Schule und Ausbildung funktionieren können, müssen die Grenzen in beiden Richtungen gewahrt und notfalls auch Konsequenzen gezogen werden. Ob diese Grenzen im aktuellen Fall nachhaltig überschritten waren, lässt sich an den öffentlich bekannten Äußerungen nicht festmachen. Schulleitung und Kreisverwaltung haben jedenfalls bewiesen, dass die Bereitschaft da ist, Missständen auf den Grund zu gehen und sie zu beheben. m.hormes@volksfreund.de

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