Dieser extreme Angriff auf die Gesundheit der Menschen ist nur die Spitze des Eisbergs. Das Video kann kein Beweismittel sein, da die Nattenheimer sicher nicht den ganzen Tag die Videokamera laufen lassen, sondern nur einen Eindruck vom täglichen Lärm geben, dem die Bevölkerung ausgesetzt ist.

Alleine die US-Airbase Spangdahlem verlärmt schon mit den dort startenden Kampfjets ein Gebiet, das nicht nur die Eifel, sondern auch noch die Westpfalz und das Saarland umfasst.

Die Frage ist nicht, ob der Scheinangriff etwas mehr oder weniger schrecklich war, sondern wieso wir seit vielen Jahren den täglichen Lärm ertragen müssen, Tendenz laut Bundeswehr in unserer Region steigend. Selbst wenn wir die Versorgung der US-Kriege von Spangdahlem und Ramstein guthießen, heißt das noch lange nicht, dass die Piloten hier üben müssen.

Wenn sie an der Front sind oder wenn sie Übungen, die sie hier nicht durchführen dürfen, in den USA durchführen, sind sie auch nicht hier, und zwar ohne dass ihre Welt zusammenbricht.

Die Forderung, dass hier die verlagerbaren Übungsflüge nicht mehr durchgeführt werden, ist das Normalste der Welt, und die Berichterstattung des TV in dieser deutlichen Form ist richtig. Unnormal sind nur die, die glauben, dass hier Übungsflüge mit Kampfjets unbedingt konzen-triert sein müssten. Die angeblich verkehrstechnischen Gründe, die das Verteidigungsministerium für die Konzentration des Lärms angibt, sind nicht alle nachvollziehbar. Schon gar nicht rechtfertigen sie die gesundheitliche Schädigung der Menschen.

Es scheint vielmehr so zu sein, dass der Verteidigungsminister die gleichmäßige Verteilung des Lärms fürchtet, weil er damit 80 Millionen Betroffene schaffen würde, die die Flüge über dem dicht besiedelten Deutschland in Frage stellen würde. Und das wäre das Ende für den unnötigen Lärmterror und der Anfang von mehr Lebensqualität.

Der Lärm ist hier konzentriert, weil das Verteidigungsministerium ein paar Dumme gefunden hat, die sich nicht genügend wehren.

Holger Marze, Nonnweiler

Militär