Die heiße Luft vor dem Sturm

Wenn ein Mensch sein direktes Lebensumfeld bedroht sieht, ruft das ganz natürliche Gefühle hervor. Besorgnis, Angst, Wut, Enttäuschung. Aber vor allem den Wunsch, die vermeintliche Bedrohung für sich und die Umwelt abzuwenden.

Entsprechend überwältigend ist das Interesse der Menschen in und um Irrel am Thema Steinbruch. Orts- und Verbandsbürgermeister haben Recht: Entschieden ist noch nichts. Aber längst hat sich gezeigt, wie wichtig Information und Mitarbeit der Öffentlichkeit sind. Warum ergeben sich plötzlich neue Prüfaufträge, wenn doch nichtöffentlich Fachleute damit befasst sind und alles berücksichtigen müssen? Wieso hat die Verwaltung eine Einwohnerversammlung zuerst als unzulässig abgelehnt, dann aber erlaubt? Warum hat die Ortsgemeinde den Antrag des Bauunternehmens anfangs "begrüßt und unterstützt", wenn (heute) dem Vernehmen nach fast alle Ratsmitglieder dagegen sind? Die harte Diskussion in der Bürgerhalle war notwendig, wobei sich einige Redner Tiefschläge hätten sparen sollen. Insgesamt kam viel heiße Luft dabei heraus. Die kommenden Wochen müssen zeigen, ob die Argumente tragen. Denn die Genehmigung dürfte nur aus ganz bestimmten rechtlichen Gründen verweigert werden. Ansonsten besitzt die Firma einen Rechtsanspruch. Der Förderverein muss triftige Fakten auf den Tisch legen, Wehklagen und Appelle ans Herz der Verantwortlichen allein nutzen gar nichts. Es wird Zeit, dass Gemeinde und Förderverein eine sachliche Form des Umgangs miteinander finden. Letztlich können sich alle Seiten auf das übergeordnete Ziel einigen, dass die Entscheidung am Ende korrekt ausfällt. m.hormes@volksfreund.de

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