EISENBAHN

IRREL/IGEL. Unvergessen ist die Bahnstrecke zwischen Erdorf und Igel. Die Arbeitsgemeinschaft (AG) Eisenbahngeschichte hat zum Thema "Die Eisenbahn in Irrel" einen Teil ihrer Dokumente in einer Ausstellung zusammengetragen.

Seit etwa 20 Jahren ist der Regelverkehr auf der Nims-Sauertalbahn von Erdorf nach Igel eingestellt. Heute erinnern entlang der Bahnstrecke nur noch hier und da ein paar Relikte an die Lok-Zeiten: Bahnhofsgebäude, Brücken oder Tunnel. Auch Bilder dokumentieren die vergangenen Zeiten: Alte Loks mit dicken Dampfwolken brausen über imposante Viadukte und durch grüne Eifeltäler. Fast zu riechen ist der typische Dampflockgeruch. Eisenbahnromantik in der Kreissparkasse Bitburg-Prüm in Irrel: Dort ist noch bis zum heutigen Freitag eine Ausstellung der AG Eisenbahngeschichte zu sehen. Wer die teils historischen, teils gegenwärtigen Bild- und Schriftdokumente zum Thema "Die Eisenbahn in Irrel" betrachtet, ist plötzlich mittendrin in den alten Zeiten. Die Älteren unter den Besuchern wissen noch ganz genau, wie das war, als die Züge durch Irrel schratterten. Und auch so mancher Bewohner aus der Umgebung hat etwas über den Streckenverlauf der Bahn oder eine Bahnfahrt zu berichten. Die Geschichte der Eisenbahn in Irrel begann 1912. Seit diesem Zeitpunkt war Irrel aus Richtung Bitburg mit der Eisenbahn erreichbar. Erst drei Jahre später war die Bahnlinie Erdorf über Bitburg und Irrel nach Igel durchgängig befahrbar. Nach dem Zweiten Weltkrieg waren die Bahnanlagen größtenteils zerstört. In den 50er-Jahren wurden unter anderem Kohle und Kunstdünger mit der Bahn transportiert. Die Landwirte der Eifel verschickten Stroh in benachteiligte Gebiete und Mist für die Winzerbetriebe der Mosel. Doch die Entwicklung zu mehr Auto und weniger Bahn war nicht mehr aufzuhalten: Die Nebenbahnen verloren mehr und mehr an Bedeutung. Auch der Einsatz von Schienenbussen konnte gegen das Auto nicht mithalten. Im September 1968 wurde der untere Streckenteil von Irrel bis Igel stillgelegt. Bereits ein Jahr später fiel die Strecke zwischen Bitburg und Irrel dem gleichen Schicksal anheim. In den 80er-Jahren gab es noch einige Nostalgiefahrten.1988 wurde auch der Güterverkehr eingestellt. Der Rückbau der Strecke erfolgte bis 1997. Heute ist über die Bahngleise sprichwörtlich Grass gewachsen. Ein Teil der einstigen Bahnlinie dient als Fahrradweg. Kein Grund, die Bahn in Irrel vollkommen in Vergessenheit geraten zu lassen, dachte sich die AG Eisenbahngeschichte. "Anliegen der Ausstellung ist es, ein wesentliches Kulturgut unserer Heimat in Erinnerung zu behalten", sagt Jürgen Haubricht, Mitarbeiter der AG. Außerdem will er "verborgene Schätze" aufspüren. Insbesondere hofft er dabei auf die Mitarbeit der Bürger: "Wir suchen dringend weitere Dokumente über die Geschichte der Eisenbahn in der Eifel. Selbstverständlich erhält der Besitzer die Orginale zurück." Ziel des Sammelns und Sortierens ist es, ein Archiv über die Eisenbahngeschichte in der Eifel als Sonderbestand im Haus Beda in Bitburg anlegen zu können. Die Ausstellung zum Thema "Die Eisenbahn in Irrel" kann noch bis Freitag, 18. November, in der Kreissparkasse Irrel besucht werden. Ab Montag, 21. November, wird sie für 14 Tage im Foyer der Verbandsgemeindeverwaltung Irrel zu sehen sein.

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