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Bitburgs Bürgermeister Joachim Streit erklärt den Begriff Doppik so: "Mit der doppelten Buchführung in Konten (Doppik) wird die kaufmännische Buchführung auch in der Verwaltung eingeführt. Die Doppik ersetzt die Kameralistik.

Mit der Kameralistik konnten bisher nur die Einnahmen und Ausgaben der Gemeinden dargestellt werden, nicht aber die kalkulatorischen Kosten. Damit war dem Schuldenmachen Tür und Tor geöffnet, da Folgekosten bei Projekten verschleiert wurden. Unter kalkulatorischen Kosten versteht man die Verzinsung des Anlagekapitals und die Abschreibungen, wobei mit Abschreibung der Aufwand umschrieben wird, der durch die Abnutzung eines Gebäudes oder Gegenstands entsteht. Durch die Doppik wird erstmals transparent, was ein Projekt kostet, sowohl in Anschaffung als auch in der Folge. Damit ist bei jedem Neubau auch die Frage der "Generationengerechtigkeit" zu beantworten, also wie viele Kosten die nächste Generation beispielsweise von dem Neubau einer Stadthalle zu tragen hat. Gleichzeitig wird die Verpflichtung für Rückstellungen begründet, die in den Folgejahren aus dem laufenden Haushalt zu erwirtschaften sind, und die bislang immer totgeschwiegen wurden. Die Doppik verlangt eine Eröffnungsbilanz der Kommune. Sie hat ihr Vermögen an Straßen, Gebäuden und Grundstücken zu erfassen und zu bewerten. Daraus und aus den laufenden Einnahmen ergibt sich die Finanzkraft der Gemeinde und die spannende Frage, ob sie mit den laufenden Einnahmen die Kosten decken kann oder bereits auf Kosten der nächsten Generation lebt. " (mr)

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