Ein Zeichen für Lagerdenken

Wie aus dem größten Wahlverlierer trotzdem ein Gewinner werden kann, zeigt derzeit PBB-Chef Walter Braus. Als Stadtbürgermeister-Kandidat mit 9,8 Prozent abgeschlagen und mit der Fraktion von drei auf zwei Mandate gestutzt, steigt Braus wie Phoenix aus der Asche auf den Beigeordneten-Posten.

Der große Wahlsieger CDU muss derweil aufpassen, dass er sich nicht wieder übernimmt. Denn bei der Beigeordneten-Wahl 1999 haben die Schwarzen erst die FWG düpiert und sich dann bis auf die Knochen blamiert. Der unbekümmerte junge Mann, der damals mit entgeistertem Blick und kopfschüttelnd den Saal verließ und schließlich doch zuletzt lachte, ist inzwischen zum Listenführer und Fraktionssprecher der FWG aufgestiegen. Auch als Sprecher des Prümer City-Marketings hat Dirk Kleis Gewicht. Soll heißen: Mit der Wahl der zwar weitgehend machtlosen, aber prestigeträchtigen Beigeordneten werden wichtige Weichen gestellt. Bisher hat Partei übergreifende Sach-Orientierung weitgehend die Diskussionen und das Abstimmungsverhalten im Prümer Rat beherrscht - im Gegensatz zu manch anderem Gremium im Kreis. Das hat jahrelang gut funktioniert. Mit der Beschaffung eines willigen Partners durch den Verkauf des Ersten Beigeordneten an die PBB sowie der eigenen Einverleibung nicht nur des Zweiten, sondern auch des Dritten Beigeordneten würde die CDU ein Zeichen für parteipolitisches Lagerdenken setzen. m.hormes@volksfreund.de

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