Eine positive Wendung

Man kann sich nur wundern, wie aus der Zukunft einer fast 100 Jahre lang von politischer Seite eher unbeachteten Stiftung mit vergleichsweise kleinem Vermögen über die unglückliche Verquickung von Terminen, unterschiedliche Auffassungen der Funktionen von Vorstandsmitgliedern und persönliche Befindlichkeiten ein Politikum wird.

Vermutlich wird der Vorhang dieses lokalen "Dramas" mit der Zustimmung der Stiftungsaufsicht zu dem Beschluss der Übertragung der Dr. Berg und Zangerle Stiftung auf die Sparkassenstiftung fallen, die aufgrund der im Vorfeld gelaufenen Abstimmung des Plans mit der ADD mehr als wahrscheinlich ist. Zu einer Klage sollte sich die Stadt nicht hinreißen lassen. Dann würde die Angelegenheit endgültig zur - auch noch teuren - Posse. An der Vergabepraxis der Stipendien wird sich aller Voraussicht nach in Zukunft ohnehin nichts ändern, zumal ein mit dem bisherigen Stiftungsvorstand nahezu identischer Beirat dies unterstützt. Dabei ist der Wille der Stadt, eine Stiftung zur Förderung bedürftiger und zugleich begabter Schüler in eigener Regie zu führen, durchaus sinnvoll. Der Weg dorthin ist zwar kurzfristig verbaut- auch durch ungeschicktes Agieren städtischerseits. Es ist trotz allem eine Überlegung wert, ob Bitburg nicht unabhängig von der Dr.-Berg-Stiftung die Initative ergreifen und eine für alle Bürger offene Stiftung mit ähnlichem Stiftungszweck für junge Menschen aus der Stadt gründen sollte. Dies wäre ein Signal, das das seit Jahrzehnten in Bitburg und ganz Deutschland dahinsiechende Stiftungswesen wiederbeleben könnte. Es würde den Zwist ins Positive wenden und wäre sicherlich ganz im Sinne der Stifter Berg und Zangerle. l.ross@volksfreund.de

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