Es knistert im Gebälk
Mehr als eine Stunde rieben sich die Kyllburger Stadtratsmitglieder am Thema Fischereipacht auf. Dabei drehte sich die Diskussion mehrfach im Kreis. Offenbar hapert es nicht nur in diesem Einzelfall erheblich an der nötigen Kommunikation zwischen Rat, Stadtbürgermeister und Verwaltung.
Hintergrund ist die schwierige Konstellation seit der Kommunalwahl 2004: CDU-Ratsmehrheit, ein parteiloser, aber SPD-gestützten Stadtbürgermeister und ein SPD-Verwaltungschef. Nun lief der politische Betrieb in der Stadt zumindest für Außenstehende wider Erwarten durchaus glatt. Die CDU verzichtete darauf, Anliegen allein Kraft ihrer absoluten Mehrheit durchzuboxen, sondern konzentrierte sich auf die Sacharbeit. Auch die zahlreichen Gelegenheiten, den fleißigen und bürgernahen, aber in der Ratsarbeit unerfahrenen und in der Sitzungsleitung bisweilen unbeholfenen Stadtbürgermeister bloßzustellen, ließ die Fraktion aus. Inzwischen knistert es jedoch im Gebälk. Sensibilisiert durch Altlasten aus früheren Legislatur-Perioden und genervt vom bisweilen stockenden Informationsfluss pocht die CDU immer heftiger auf ihre Rechte. Bei aller berechtigten Kritik sollten alle Beteiligten jedoch aufpassen, dass Debatten nicht in Scharmützeln ausarten, die die Stadt nicht weiterbringen. Der aktuelle Fall sollte ein Anlass sein, das Vorgehen künftig noch besser abzustimmen. m.hormes@volksfreund.de