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Zur Diskussion über den Ausbau der Bundesautobahn 60 und die damit verbundene Mehrbelastung der B 51:

Wenn ich die Diskussion über die A 60 und die B 51 mit ihren Problemen verfolge, habe ich gemischte Gefühle. Einerseits fühle ich mich nachträglich bestätigt, dass ich mich gegen den Weiterbau der A 60 nach Wittlich und für die Fortsetzung in Richtung Trier einsetzte.Immerhin sprach sich die SPD des Kreises unter meiner Leitung Anfang der 90er Jahre gegen den Weiterbau der A 60 nach Wittlich und für die Weiterführung in Richtung Trier aus. Andererseits kann mich diese Bestätigung meiner damaligen Haltung nicht freuen, da die befürchtete Misere eingetreten ist, unter der heute die Anlieger der B 51 leiden. Leider fanden wir Sozialdemokraten des Kreises kein Gehör, so dass die vorausgesagten "Bananenbomber" auf der B 51 leidvolle Wirklichkeit wurden.Ein großes Ärgernis dagegen ist für mich das Verhalten von Politikern wie Landrat Roger Graef und Michael Billen, die damals den Autobahn-Weiterbau nach Wittlich forderten und die zu erwartende Belastung der B 51 einfach abstritten.Vor allem Herr Billen hielt mir im Kreistag Bitburg-Prüm mehrfach entgegen, dass für die B 51 keine Mehrbelastung zu erwarten sei, da die über die A 60 anrollenden Lastwagen den "nur wenige Kilometer weiteren Weg über Wittlich nach Trier und weiter in die Pfalz" nehmen werden.Dies alles wäre nur sinnloses "Nachkarten" wenn daraus keine Schlüsse zu ziehen sind: Erstens wären die damals begangenen Fehler leichter zu korrigieren, wenn auch die CDU-Größen zugeben könnten, dass ihre damaligen Entscheidungen falsch waren.Zweitens sollten (fast) alle Politiker unserer Region ihre Grundeinstellung überprüfen, die überwiegend darin besteht, dass das Wohlergehen der Region von Straßenverkehr und Militär abhängt, die beide bis zur Unterwürfigkeit gehätschelt werden. Die Folgen solcher Politik, andere Entwicklungen zu hindern und durch Fluglärm und Verkehr die hier lebenden Menschen zu schädigen, scheinen ihnen egal zu sein.Und drittens sollten diejenigen ihre Vorstellung überprüfen, die immer noch glauben, dass ein Flughafen Bitburg mit Nachtflug die Region "beglücken" kann.Kurt Weiser, Herforst VERKEHR

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