94 Prozent Zustimmung zur Wahlkreis-Kandidatur: Michael Billen konnte sich sein Leibgetränk nach dem insgesamt harmonischen Parteitag in Irrel besonders gut schmecken lassen. Zwar stand seine Nominierung nie ernsthaft in Frage. Die Höhe des Ergebnisses ist aber deshalb so überraschend, weil der große Vorsitzende mit seiner direkten Art nicht gerade als Erfinder der Diplomatie gilt. Er hat seinen Laden im Griff, was seine Parteifreunde in Bundes- und Landesspitze nicht von sich behaupten können. Frisch gestärkt greift Billen zur Bezirkskrone, lässt aber ganz bewusst (noch) die Finger von einer Bundestags-Kandidatur. Dass Mathilde Weinandy die Gelegenheit zur Klarstellung eines Gerüchts nutzt, ist ihr gutes Recht. Aus den etwas schlechteren Wahlergebnissen für ihren Gemeindeverband lassen sich aber noch kein Boykott-Absichten schließen. Es ging wohl eher um eine kleine Retourkutsche für manches Wahlergebnis beim Parteitag im Oktober in Prüm. Auch die Differenzen um den Fraktionsvorsitz im Kreistag mögen mit hineingespielt haben. Hätten die diesmal gastgebenden Irreler und andere Südkreisler die Prümer wirklich blockieren wollen, wären die Zahlen ganz anders ausgefallen. m.hormes@volksfreund.de