Freizeitangebote müssen im Dorf bleiben

Zum Streit um die Zukunft des Sportplatzes in Oberweis meint dieser Leser:

Der Sportverein Oberweis ist bereit, zusammen mit der Ortsgemeinde den steinigen Weg zum Erhalt des Sportplatzes zu gehen. Ich halte es von Seiten der Verbandsgemeinde für unverantwortlich, eine derart schöne Anlage durch Verkauf der Filetstücke aus der Hand zu geben. Dem SV mit seiner Jugendabteilung, den Seniorenmannschaften und den Kindern und Jugendlichen aus Oberweis wird ein Stück Lebensqualität genommen. Wir müssen aber Kindern Angebote zur Freizeitbeschäftigung und zur sportlichen Ertüchtigung im Dorf bieten, damit sie eine Bindung zu ihrer Heimat bekommen. Es kann nicht sein, diese Angebote nach auswärts zu verlagern, was negative Auswirkungen für die gesellschaftliche Struktur des Dorfes hätte: Landflucht, steigenden Fahreinsatz der Eltern und Belastung von Straßenverkehr und Umwelt, Zunahme der Jugendkriminalität, fehlendes soziales Engagement. Alles Punkte, die auch von den Politikern angeprangert werden. Daher ist es mir unverständlich, wie hier seitens der VG gehandelt wird. Das Gemeinwohl und der sparsame Umgang mit Steuermitteln werden außer Acht gelassen. Denn der ausgabenträchtige Teil - das Schwimmbad - bleibt in der Verantwortung der VG, und der gewinnbringende Bereich Campingplatz - wird verkauft. Dabei wird immer wieder ein Gutachten von Professor Lang zitiert, der eine Vergrößerung des Platzes wie auch der Stellplätze ökonomisch für notwendig hält. Meine Einschätzung sieht anders aus: Die 33 untersuchten Campingplätze repräsentieren weniger als ein Prozent der Plätze in Deutschland, was den Aussagewert in Frage stellt. Unabhängig davon zeigt das lange Bestandsalter (im Schnitt 25 Jahre), dass Campingplätze unterschiedlichster Größen (vier Plätze sind kleiner als "Prümtalcamping") wirtschaftlich geführt werden können. Eine Nutzung des Sportplatzes soll die Aufstockung auf 300 Standplätze bringen, was keine Vergrößerung der einzelnen Stellfläche beinhaltet und somit keine Qualitätsverbesserung ist. Ein Verkauf des Sportplatzes ist aus dem Gutachten nicht abzuleiten. Der Tourismus ist eine gute Sache. Dabei darf man das Wohl der "Ureinwohner" nicht vergessen, da sie es sind, die den Touristen hier ihren Urlaub ermöglichen. P. Jürgen Evertz, Oberweis (Anm. der Red. Der Autor ist 2.Vorsitzender des SV Oberweis) Infrastruktur

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort