Fusionen für Millionen

In meiner Stammkneipe gibt es zurzeit nur ein Thema: die Fusion der Kreissparkasse mit den Konstantin-Bankern da in Trier. Irgendwie habe ich den Eindruck, dass das den meisten meiner Kumpels gar nicht schmeckt.

"Eine Nummer zu groß", meinte Erwin neulich, während Paul stöhnte: "Dann geht es uns wie den Prümern. Denen haben sie im Laufe der Jahre auch einen Stuhl nach dem anderen vor die Tür gestellt." Halblang, Junge. Halblang. Ich bin da nämlich ganz anderer Meinung. Ich denke nämlich global. Global bedeutet nämlich nicht nur groß, sondern auch bequem. Nicht nur, dass es gut ist, einen starken Partner an seiner Seite zu haben (gell, Walburga?), auch all die Vorteile, die damit verbunden sind, müssen immer wieder neu ins Kalkül gezogen werden. Hier in Bitburg müsste man zum Beispiel längst nicht mehr all die Verantwortung übernehmen, wenn mal ein Kredit von ein paar Milliönchen in die Hose geht; außerdem könnte man die Schuld, wenn nach und nach eine Geschäftsstelle nach der anderen den Bach runter geht, den Trierern in die Schuhe schieben. Fusion hin, Fusion her: Dicht machen müssen die kleinen Klitschen irgendwann sowieso. Das weiß auch der Streit. Der drückt sich nur gewählter aus. Und der Landrat? Klar, der weiß auch Bescheid. Jedenfalls will der sich in zwei Jahren als der große Global-Player verabschieden. Vielleicht nennen sie im Zuge der Fusion dann sogar irgendwann noch die Kreissparkasse in Bitburg in Roger-Graef-Filiale um. Weiß man's? Und der Billen? Der sagt gar nichts. Komisch. Egal wie es kommt. Es wird schon nicht so schlimm sein. Man sieht's doch an den Prümern. Die haben es auch überlebt. Irgendwie...

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort