GEWERBE

FLIESSEM. Was einst als Touristen-Magnet gestartet war, rottet nun schon seit Jahren vor sich hin: Der ehemalige Tropic-Park in Fließem. So wie es aussieht, wird sich daran auch für einige Zeit nichts ändern. Und dass, obwohl von dem Gelände eine Initialzündung fürs gesamte Gewerbegebiet ausgehen soll.

Nur 14 Jahre alt ist das Gebäude des Fließemer Tropic-Parks. Trotzdem hat das Anwesen eine äußerst wechselvolle Geschichte hinter sich. Zoo, Erlebnispark und Disco waren in den Räumen bereits beheimatet. Teil einer Raststätte soll das Haus in Zukunft werden - falls der potentielle Investor sein Vorhaben umsetzt. Derzeit liegt das Gelände des Tropic-Parks, der auch schon einmal Happy-Land hieß, verlassen da. Ein Schild weist darauf hin, dass das Betreten des Gelände verboten ist, dass das Gelände überwacht und jedes Eindringen polizeilich verfolgt wird. Davon haben sich aber eher minder begabte Sprayer bislang nicht abhalten lassen. Und auch im Gebäude - die Installationen sind entweder marode oder ausgebaut - haben Vandalen gehaust. Die einstige Besucher-Attraktion im Bitburger Land ist verlassen. Nur ein steinerner Triceratops-Dinosaurier gammelt auf der Wiese zwischen Park-Gebäude und benachbartem Nutzfahrzeughandel vor sich hin. Und so wie es derzeit aussieht, wird der Dino auch noch länger vor sich hingammeln, und es wird dauern, ehe sich wieder etwas in dieser Ecke des Fließemer Gewerbegebiets tut. Besitzer des Grundstücks ist der Bitburger Autohändler Matthias Tix. Ihm schwebt vor, auf dem Gelände eine Autobahn-Raststätte mit Tankstelle zu errichten. "Es gibt einen Investor", sagt Tix. Wer das ist, will er aber nicht sagen. Und investieren will er derzeit auch noch nicht, da die wirtschaftliche Lage noch zu unsicher sei. Zu wenig Autoverkehr auf der A 60 gibt Tix zudem als Grund für seine Zurückhaltung an. Sollte sich dies ändern, werde man die Pläne umsetzen, sagt der Besitzer, der das Grundstück vor einigen Jahren von der Kreissparkasse Bitburg-Prüm erwarb (siehe Hintergrund) . Das Gelände unweit der Autobahn scheint seit jeher Investoren anzuziehen. Die Vorstellungen für das Gelände reichten von einer Kart-Bahn über eine Großraumhalle bis hin zu einer Musterhaus-Siedlung.15 000 Fahrzeuge passieren täglich den Knotenpunkt

Ursprünglich waren sogar einmal Truppenunterkünfte für amerikanische Soldaten in diesem Bereich vorgesehen. Letztendlich geworden ist bisher aus keinem der Projekte etwas. Dabei sind die Flächen des Gewerbeparks wie geschaffen für eine Autobahn-Tankstelle: Denn zwischen Belgien und der Raststätte Hochwald gibt es keine einzige. Wem also zwischen Verviers und dem saarländischen Tholey der Sprit ausgeht, muss ortskundig sein, um Tankstellen in Prüm, Badem oder Bitburg zu finden. Oder hoffen, dass das Benzin doch noch reicht. Fließems Ortsbürgermeister Klaus Schnarrbach geht nach wie vor davon aus, dass die Ansiedlung von Tankstelle und Rasthaus Signalwirkung für das gesamte Gewerbegebiet haben würde und sich eine solche Investition rechnet. "Viele Experten sind der Meinung, dass eine solche Einrichtung an dieser Stelle laufen würde." Schon jetzt passieren rund 15 000 Fahrzeuge täglich den Verkehrsknoten A 60/B 51. Auch auf der A 60 Richtung Wittlich werden täglich 8000 Fahrzeuge registriert - Tendenz steigend. Ortsbürgermeister Schnarrbach glaubt, dass derzeit der richtige Moment ist, eine Tankstelle an der Autobahn bei Fließem zu bauen. "Wenn einmal die höhere Verkehrsbelastung da ist, dann wird man wohl an einem anderen Standort bauen", rät er dazu, im wirtschaftlichen Abschwung zu bauen, um für den Aufschwung gerüstet zu sein.

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