Geistes-Gegenwart

Geistesgegenwärtig trete ich auf die Bremse. Der kleine Junge läuft an meinem Auto vorbei über die Straße und bleibt auf dem Bürgersteig stehen. Ich blicke in die entsetzten Augen eines Erwachsenen, der sich ebenfalls aufmacht, die Straße zu überqueren um das Kind in die Arme zu nehmen.

Meine Knie zittern. Ich habe gerade noch rechtzeitig reagiert. Nicht auszumalen, was alles hätte passieren können. Geistesgegenwärtig habe ich genau das Richtige getan. Aber warum habe ich gebremst? Zeit, lange über mein Handeln nachzudenken und eine Entscheidung zu treffen, als ich das Kind auf dem Bürgersteig erblickte, hatte ich nicht. Geistesgegenwärtig habe ich mich richtig verhalten. Geistesgegenwärtig. In diesem Wort stecken sowohl die Begriffe "Geist" als auch "Gegenwart". Im Johannes-Evangelium tröstet Jesus seine Jünger, als diese erfahren, dass er nicht mehr lange unter ihnen sein wird, mit den Worten: "Und ich werde den Vater bitten, und er wird euch einen anderen Beistand geben, der für immer bei euch bleiben soll." Gemeint ist der Heilige Geist. Die Jünger und somit auch wir können uns also sicher sein, dass mit dem Tod Jesu nicht alles zu Ende ist. Im Heiligen Geist steht Jesus uns auch heute in schwierigen Situationen bei und bewahrt uns vor Unheil. Im Heiligen Geist ist Gott auch heute in unserer Welt wirksam und lässt uns geistesgegenwärtig leben und handeln. Ich wünsche Ihnen und mir, dass wir auch am diesjährigen Pfingstfest dem Heiligen Geist in unserem Leben erneut auf die Spur kommen. Kirsten Denker-Burr

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