Gelassen bleiben und genießen

Da arbeiten, wo andere Menschen Ferien machen, das ist ein großes Privileg. Immer, wenn ich das Büro verlasse, werde ich mir dessen bewusst. Ich stehe nach wenigen Schritten mitten in der malerischen Fußgängerzone von Bernkastel-Kues.

Die Sonne scheint (meistens), pittoreske Gassen laden zum Flanieren ein und Weinstuben auf ein gutes Glas Riesling. Das ist auch in der Mittagspause immer ein kleines Stück Urlaub.

In diesen Tagen ist der Genuss nicht ganz ungetrübt. Die erfreulich große Anzahl an Touristen in der Hochsaison strapaziert im Alltag schon mal die Geduld von Reportern, die es wie viele Menschen oft eilig haben. Da muss ich schon mal sehr geduldig bei der Parkplatz-Suche Extra-Runden drehen und in der Bäckerei warten, bis sich die Großfamilie aus den Niederlanden oder England, die in der Schlange natürlich vor mir steht, nach wortreichen Diskussionen endlich entschieden hat, ob's denn Streusel- oder Zwetschgenkuchen sein soll. Doch wie vieles im Leben sind auch diese Situationen Ansichtssache. Ändern kann ich ohnehin nichts - außer meiner Einstellung. Und so sage ich mir jeden Tag aufs Neue, dass ich diese Minuten zum Entschleunigen nutzen kann. Einen Gang runterschalten und den Blick auf eine besonders schöne Hausfassade werfen oder auf die herrlichen Weinberge. Schließlich lebt die Region von den Feriengästen. Und auch die längste Hochsaison ist irgendwann zu Ende.

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