Geschwächte Bataillone

Der VG-Rat Speicher hat sich mit der Diskussion über die Höherstufung des Bürgermeisters nicht mit Ruhm bekleckert. Zu sehr ist die Einstellung der Fraktionen von der politischen Couleur des jeweiligen Amtsinhabers abhängig. Die Erinnerung an eine ähnliche Debatte 1995 scheint bei manchen mit der Zeit verblasst oder gar ins Gegenteil verkehrt zu sein. Dass Rudolf Becker einen guten Job macht, zieht niemand wirklich in Zweifel. Für gute Arbeit soll es auch gutes Geld geben, zumal im öffentlichen Dienst keine Millionen zu verdienen sind. Wenig tragfähig ist dagegen das Argument, die Höherstufung sei stets nach zwei Jahren Amtszeit erfolgt. Das hört sich stark nach einem Teil des bürokratischen Dreisprungs an: 1. Das war schon immer so. 2. Da könnte ja jeder kommen. 3. Wo kämen wir denn da hin? Letztlich gaben die geschwächten Bataillone der Fraktionsgemeinschaft den Ausschlag: Die SPD bot statt sieben nur zwei Ratsmitglieder auf, die JL statt drei nur zwei, und die UBL stimmte gar mit der Gegenseite. So bleibt unter dem Strich eine satte Mehrheit - und damit eine hohe Legitimation. m.hormes@volksfreund.de

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