Glaube im Alltag

Wir saßen gemeinsam am Esstisch, da tauchte die Frage auf: Sollen wir uns impfen lassen? Gegen die saisonale Grippe, gegen die neue Variante, oder am besten gleich gegen beide? Und wie ist das mit unserem Sohn im Kindergartenalter?

Gehören wir möglicherweise zu einer der Risikogruppen? Die Bedrohungsszenarien in den Medien sind auch bei uns nicht ohne Wirkung geblieben. Unsere erste Erkenntnis lautet: Keine Panik! Im Zweifelsfall klären wir mit unserem Hausarzt, wie wir uns sinnvoll vor einer möglichen Gefahr schützen können. Da stellt sich mir die Frage: Ist unser Glaube auch eine Art Schutzimpfung, die mich vor größerem Schaden bewahrt, die mich immun macht gegen lebensbedrohliche Einflüsse, ja die selbst über den Tod hinaus meine Unversehrtheit garantiert? So ein Wundermittel wäre klasse! Aber ist dieser Glaubensimpfstoff auch ausreichend geprüft? Hält er auch ein, was er verspricht? Welche unerwünschten Nebenwirkungen können auftreten? Welche Kosten fallen an? Ist genügend davon vorhanden? Eine gewisse Nüchternheit ist auch hier angebracht. Der Glaube ist mehr als ein nützliches Produkt, das sich bei Hysterie prima verkaufen und unter die Leute bringen lässt. Mehr als ein Medikament, das ich mir nur verabreichen lasse, und alles wird gut. Zu oft habe ich es selbst oder in meinem Umfeld erlebt: Der Glaube hält nicht alles Ungewollte, Bedrohliche und alles Schmerzhafte fern. Ich habe aber auch erfahren: Er zeigt mir, wenn es drauf ankommt, seine unerschöpfliche Kraft und macht Mut zum Leben. ek/dr

Dyrck Meyer,

Dekanatsreferent

im Dekanat Bitburg

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