Glaube im Alltag

"Jetzt noch schnell zum Aldi und zur Post, und dann ist der Einkauf fürs Wochenende geschafft." Denkste aber nur, denn in der Stadt und Umgebung haben sie eine beachtliche Zahl Baustellen eröffnet und jede Menge Umleitungsschilder aufgestellt.

 Petra Schweisthal.

Petra Schweisthal.

Foto: (e_eifel )

Da soll sich noch jemand zurechtfinden und dazu noch die Kreisel, die vielen älteren Mitbürgern nicht ganz geheuer, zumindest noch nicht vertraut sind. Ähnliche Herausforderungen stehen bevor, wenn im Pfarrbrief eine neue Verteilung der sonntäglichen Gottesdienste oder neue Anfangszeiten quer durch die ganze Pfarreiengemeinschaft angekündigt werden. Und kaum hat man/ frau sich bezüglich des Gottesdienstangebots für das anstehende Wochenende Orientierung verschafft und ist nach einer erfolgreichen Parkplatzsuche im nicht ganz so vertrauten Ort, just in time in der richtigen Pfarrkirche gelandet, da erklingt von der Orgel auch noch eine unbekannte Melodie und die Stimme der Organistin, die uns Gottesdienstbesuchern heute ein neues Lied aus dem Neuen Gotteslob vorstellt und zum Mitsingen einlädt. Während sich die einen über den neuen Liedtext freuen und sich Strophe für Strophe auch mit der Melodie vertraut machen, nehmen die anderen erst gar kein neues Gotteslob mit an ihren Platz. Sie erwarten nichts Neues vom musikalischen Begleiter durch Lebenszeiten und Kirchenjahr. Und in den Gebeten konnte man nur schwer einen Bezug zu den eigenen Lebenswelten entdecken. Wer sich aber auf die neue Orientierungshilfe in Lebens- und Glaubensfragen - sprich Gotteslob - einlässt, kann erfahren, dass man/ frau sich in den Bildern der Psalmen und Gebete, aber auch in den Liedtexten wiederfinden kann. Vielleicht gilt auch für das neue Gotteslob: Wer mitsingt oder/ und mitbetet, erlebt Glaubensgemeinschaft, Getragensein durch Worte, Ausdruck und Melodie, wenn die eigenen Worte an einer schwierigen Lebenswende fehlen oder das Dank- und Loblied all das zum Ausdruck bringt, was trotz Ungewissheit gut ausgegangen oder nach großer Anstrengung gelungen ist. Petra Schweisthal, Pastoralreferentin im Dekanat St. Willibrord Westeifel

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