Glühwein-Kirmes

Zugegeben, sie war in den vergangenen Jahren alles andere als attraktiv und amüsant, sie war auch nicht sonderlich erfolgreich, und Besucher waren auch fast keine da - nicht einmal, als man sie mit der Gäeßestrepper-Taufe zusammenlegte.

Aber diesmal, dieses eine Mal sollten wirklich alle Bitburger hingehen, sollten Temperaturen knapp über dem Gefrierpunkt und Nieselregen aushalten, sich durch den Nebel zum Bedaplatz vorkämpfen, zumal dieser gerade bei Nebel gar nicht mehr so offensichtlich hässlich wirkt, sich an den Bierstand stellen, die Kinder mit Regenmantel aufs Karussell setzen und mit klammen Fingern Plastikrosen schießen. Denn die Bitburger Kirmes braucht Hilfe, sie braucht Publikum. Denn wenn es diesmal auch nicht klappt, dann bleibt nur noch eins: Die Bitburger Herbstkirmes muss mit den ähnlich erfolglosen Kirmesfesten in Prüm und Gerolstein zusammengelegt und in der geografischen Mitte zwischen den drei Städten, in Neidenbach, gefeiert werden. Dafür spricht nicht nur, dass man sich dort bei der Organisation internationaler Feuerwehrfeste schon bewährt hat, sondern auch, dass das Drei-in-Eins-Konzept auf der Grundlage der Publikumszahlen der vergangenen Jahre insgesamt zumindest mehrere Dutzend Besucher anlocken dürfte - zwei Hektoliter Freibier und kostenlose Pendelbusse zwischen Bitburg, Gerolstein, Prüm und Neidenbach vorausgesetzt. Angesichts des spätherbstlichen Termins der kreisstädtischen Kirmes könnte man jedoch auch über eine andere Rettungsoption nachdenken: Die Zusammenlegung mit dem ebenfalls nicht immer erfolgsverwöhnten Bitburger Weihnachtsmarkt. Statt am ersten könnte man das Doppelfest am vierten Novemberwochenende veranstalten - für unangenehme Witterung dürfte an beiden Terminen gesorgt sein. Die Weihnachtsmarkt-Buden würden dem Bedaplatz vielleicht eine Spur von Heimeligkeit verleihen, und ein Name wäre auch schnell gefunden: Bitburger Glühwein-Kirmes. (lars)

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