HINTERGRUND: Windhosen und Tornados

Windhosen entstehen bei großen Temperaturunterschieden und treten in Mitteleuropa immer zusammen mit Gewittern auf. "Eine Windhose ist ein winziges Tiefdruckgebiet mit Drehbewegung", sagt Meteorologe Michael Bauer vom Deutschen Wetterdienst in Offenbach.

Bei extremen Temperaturunterschieden entwickelten sich viele Wolken mit starken Auf- und Abwinden, die zu großen Windgeschwindigkeiten am Boden führten, die sich zu drehen begännen. Die Windhose, die am Dienstagabend in Schlausenbach große Schäden angerichtet hat, ging auf Temperaturunterschiede von 70 bis 75 Grad zurück. Am Boden war es rund 30 Grad heiß, in 8 bis 10 Kilometer Höhe hatten die Meteorologen gleichzeitig minus 40 bis minus 45 Grad gemessen. Eine Windhose kann im Extremfall mehrere 100 Stundenkilometer schnell sein, bringt es in der Regel aber auf rund 120 Stundenkilometer. "Sie haben eine kurze Lebensdauer von nur wenigen Minuten bis maximal einer viertel Stunde", sagt Fachmann Bauer. Der Durchmesser der so genannten Mini-Tornados betrage im Durchschnitt 100 Meter. In der Regel ziehen sie fünf bis zehn Kilometer weit, bevor sie wieder abflauen, in manchen Fällen können sie auch über 20 Kilometer hinweg fegen.(dpa/mr)

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