HINTERGRUND

Das römische Kastell Als die Römer ihr Reich Richtung Norden ausbreiteten, bauten sie die Süd-Nord Heerstraße, um mit Hilfe dieser Verbindung zügig Truppen verlagern zu können. Diese Straße verlief von der Rhone über Lyon-Metz nach Trier.

Als sie bis Köln weitergeführt wurde, errichteten die Römer als ersten Truppenrastplatz die Zwischenstation Vicus (= Straßendorf) Beda. Dieser Rastplatz lag mit 30 Kilometern genau eine Tagesreise von Trier entfernt. Beda entwickelte sich zu einem blühenden Ort, der von dem regen Durchgangsverkehr profitierte. Es entstanden Herbergen, Händler, Handwerker, ein Tempel, ein Theater und sogar eine Therme. Durch mehrere verheerende germanische Angriffe im Jahr 275 wurde Beda zerstört. Aufgrund der strategischen Bedeutung Bedas für die Römer entschieden diese - zur Zeit Konstantin des Großen im Jahr 340 - im Kernbereich ein römisches Kastell zu errichten. Die Anlage umfasste ein Gebiet von zwei Hektar, besaß eine 3,8 Meter hohe Mauer, zwei Tore und 13 etwa zehn Meter hohe Rundtürme. Um germanischen Leiterangriffen zu entgehen, wurde die Mauer um einiges höher errichtet, als es bei der Stadt Trier der Fall war. Dieses wehrhafte Gebilde konnte den notwendigen Schutz vor Überfällen bieten. Für germanische Angreifer, die keine Belagerungsgeräte auf ihren Feldzügen mitführen konnten, war es unmöglich, in ein ausreichend bemanntes und mit genügend Proviant versorgtes Kastell einzudringen. Als die Region jedoch von den Franken eingenommen wurde, fiel auch Beda und das Verteidigungswerk erlitt durch den Angriff, sowie die darauf folgende Vernachlässigung schwere Schäden. Erst viel später, im Jahre 1239, wurde die Stadt neu befestigt und 1340 nach Süden erweitert. Durch die alliierten Luftangriffe am Heiligen Abend 1944 wurde Bitburg zu 85 Prozent und somit auch ein Großteil der restlichen Stadtmauer zerstört. (MFO)

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