Hauptargument reif für die Tonne

Es wäre fatal, wenn sich der Eindruck verfestigen würde, dass ein Unternehmen deshalb bessere Karten im Müll-Poker hatte, weil es seit Jahren kommunale Würdenträger mit Sitzen in irgendwelchen Beiräten oder auf andere Weise belohnt.

Die Vergabe der Restmüll-Abfuhr an den zweitbilligsten Anbieter bleibt gerade im Licht der bereits bekannten Verbindungen von Politikern mit der RWE eine bemerkenswerte Angelegenheit, die Fragen aufwirft. Das fadenscheinige Hauptargument gegen den Zuschlag an die Ced dürfte jedenfalls vom Tisch sein. Die Firma hat bewiesen, was ihr die Kreistagsmehrheit nicht zugetraut hat: Sie kann auskömmlich arbeiten. Und es besteht kein Grund, zu glauben, dass sich das dadurch ändert, weil der Müll 50 Kilometer weiter weg abgeladen wird als bisher. Aber bei der Vergabe ging es anscheinend ja auch nicht darum, das Beste für den Müllgebühren zahlenden Bürger 'rauszuholen. Es ging wohl eher darum, einen Anbieter durchzudrücken, koste es was es wolle. Über die Gründe lässt sich nur spekulieren. Das Schaffen oder Erhalten von Arbeitsplätzen kann nicht Antriebsfeder für die Entscheidung gewesen sein. Der jetzige Entsorgungsbetrieb wird nämlich notgedrungen seine Belegschaft verkleinern, wenn keine anderen Aufträge gefunden werden. h.jansen@volksfreund.de

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