Hier wird die Zukunft geschmiedet

Zum Haus der Bildung erreichte uns diese Leser-Meinung:

"Das Haus der Bildung", eines der wichtigsten Anliegen, das Bitburgs Kommunalpolitiker 2008 aufs Gleis setzen wollen. Ernsthaft zu überdenken wäre, ob diese "innovative Idee", die das Ziel verfolgt, den Schwerpunkt auf Öffnungszeiten zu legen, von denen Eltern angeblich nur träumen können, mehr Aktionismus mit sich bringt als Qualität? Gestern war Pisa, heute Sprachen und Naturwissenschaften, morgen Kita - rund um die Uhr - und übermorgen? Auf der einen Seite müssen Leiter ihre Einrichtungen fit für politische Fenster halten, um entsprechende Vorteile aus ihnen ziehen zu können. Auf der anderen Seite sollten sie ihre Einrichtung aber auch schützen, um nicht im Veränderungswahn die eigene Profession und den eigenen Stellenwert der Frühpädagogik und der Kinder zu untergraben. Eine Einrichtung als Bildungshaus zu bezeichnen, deren Herzstück die Öffnungszeiten sein sollen und die ganzheitliche Förderung an die zweite Stelle rückt, ist nicht vereinbar mit den derzeitigen Bildungsplänen. Diese verbessern die pädagogische Arbeit qualitativ nur, wenn sie einem Bildungsverständnis verpflichtet sind, das die kindliche Autonomie stärkt und die Fähigkeit des Kindes zur sozialen Mitverantwortung und Entscheidung fördert. Kein Kind würde sich freiwillig dafür entscheiden, bis zum Schlafengehen in der Einrichtung zu verbringen. Kinder haben in ihrer Lebenswelt das Recht auf Kommunikation und Erziehung in der Familie. Das Herzstück der Kinder muss weiterhin die Familie bleiben, denn ohne emotionale Bindung im Elternhaus kann kein soziales Lernen stattfinden. Man sollte darüber nachdenken, Kitas zu Eltern-Kind-Zentren weiterzuentwickeln. Die Eltern mit ins Boot nehmen, mit ihnen gemeinsam über sinnvolle Öffnungszeiten diskutieren, sie gleichzeitig in ihrer Erziehungskompetenz stärken, um eine gemeinsame bestmögliche ganzheitliche Förderung ihrer Kinder zu gewährleisten. Zum Schluss wären da noch die Kosten und die Frage, wer trägt sie? Pitter und Walburga hatten am Samstag mit ihrer Feststellung, dass es sich um eine Polit-Kita handelt, recht. Birgit Bohlen, Bitburg BILDUNG

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