Hubbel statt Löcher

Schon die alten Römer benutzten die Bundesstraße 51. Damals hieß sie vermutlich schlicht Heerstraße. Statt tausender LKW fuhren Pferdegespanne von Vicus Beda ins größte Dorf der Eifel, nach Trier.

Und so sieht die Straße heute zum Teil auch aus, als stamme sie aus der Römerzeit und als habe sie seit Konstantins Zeiten kein Mensch mehr geflickt. Das muss sich ändern, sagte forsch die Straßenmeisterei Bitburg und ging zwischen Meilbrück bergan in Richtung Kreisstadt mutig ans Werk. Die Schlaglöcher sind seit der Flickaktion tatsächlich weg, die Freude der rückenleidenden Autofahrer und der dauergequälten Stoßdämpfer aber hält sich in engen Grenzen. Denn gehubbelt wird weiterhin, trotz dieser Fleißarbeit der Straßenmeister. Wupp, wupp, wupp, holpert das Auto jetzt zwar nicht mehr durch Schlaglöcher, dafür aber über jede Menge kleine Hügel. Doch immerhin: Der Teer, über den gehubbelt wird, ist neu. Erstaunt sei man gewesen, sagen die einen, sogar zu vereinzelten Jubelschreien sei es gekommen, erzählen andere. Im Speicherer Rathaus stellt man sich derweil hochamtlich die Frage: Wer hat das verbrochen? Grund für die Aufregung im Töpferort: Die plötzliche Verleihung der Stadtrechte im örtlichen Blettchen. Na ja, offiziell ist Speicher immer noch ein Dorf mit Schulden bis zur Halskrause, aber immerhin sucht die Kreissparkasse via Anzeige schon mal einen Mieter für die leer stehende Dachgeschosswohnung in der STADTMITTE von Speicher. Wer weiß, vielleicht wissen die Herren von der Kreisspardose ja schon mehr als das gemeine Töpfervolk. Denn was noch nicht ist, kann ja bekanntlich noch werden - manchmal zumindest. Denn was Neuerburg und Kyllburg recht ist, kann für Speicher doch wohl nur billig sein. Schließlich sind beide Orte mindestens so klamm wie Speicher und haben trotzdem die Stadtrechte. Damian Schwickerath

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort