Humanisten sind gefragt

Es mag sein, dass die Entfernung der Kreuze aus den Trie-rer Gerichtssälen ein historischer Einschnitt ist, jedoch ist nicht zu erkennen, wo die negativen Konsequenzen dieser Entscheidung zu sehen sein sollen.

Unabhängig von der Religion, also auch von Kreuzen, die an der Wand hängen, muss die Rechtsprechung nach dem geltenden Recht erfolgen. Fraglich ist, ob unter Beachtung religiöser Grundsätze eine andere Rechtsprechung erfolgen würde oder könnte? Sicher nicht. Nicht immer hat die Kirche mit dem Kreuze sich in Formen der Nächstenliebe, Freiheit, Demokratie, Toleranz, Menschenrechten und schon gar nicht bei der Gleichberechtigung von Mann und Frau geübt. Ganz das Gegenteil war und ist auch noch heute teilweise der Fall. Sicher liegen die Wurzeln von Freiheit, Gleichheit und auch Menschenwürde im Humanismus, aber liegen sie auch im humanistischen Gedankengut der Kirche? Nicht das Kreuz und damit der katholische Glaube darf eine Maxime für Ethik, Moral und Verantwortungsbewusstsein sein, vielmehr die Menschen, die den Rechtsstaat ausmachen. Sie müssen ethisch und moralisch handeln und das nötige Verantwortungsbewusstsein zeigen. Sie müssen Humanisten im wahrsten Sinne des Wortes sein - und zwar auch ohne ein Kreuz an der Wand, sondern im Herzen. Thomas Heinz, Holzerath

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