INFRASTRUKTUR

BITBURG. Seit Anfang der Woche sind im Parkhaus an der Neuerburger Straße Autos zu sehen. Grund: Die Bediensteten der Stadtverwaltung parken ihre Wagen nicht mehr auf dem Parkplatz "Grüner See".

Fast schon paradiesische Zustände auf dem Parkplatz "Am Grünen See" zwischen Bitburger Brauerei und Fußgängerzone: Auch nach Dienstbeginn bei der Stadtverwaltung gibt es Parkplätze! Betriebsausflug bei der Verwaltung, mag der verwunderte Autofahrer denken, der sein Vehikel auf dem früher ständig überfüllten Platz abstellt. Doch schon seit Montag gibt es Platz satt. Und so lang dauern Betriebsausflüge auch bei der Verwaltung nicht. Stadtsprecher Werner Krämer kennt den Grund des neuen Park-Gefühls: "Seit Anfang der Woche parken die Bediensteten der Stadt ihre Autos im Parkhaus an der Neuerburger Straße und in der Tiefgarage in der Dauner Straße". Geparkt wird noch nicht einmal getrennt nach Männlein und Weiblein, wie es vor einigen Monaten vorgesehen war. Damals kursierte die Idee des Personalrat der Verwaltung, dass die männlichen Kollegen künftig ihre Wagen in der Tiefgarage am Zentralen Omnibus-Bahnhof parken. Für weibliche Verwaltungsmitarbeiter sollten Plätze im Parkhaus an der Neuerburger Straße reserviert werden. Als Grund für die geschlechterspezifische Stellplatzordnung war damals ins Feld geführt worden, dass man es den Frauen nicht zumuten wollte, nahe am Zentralen-Omnibus-Parkplatz (ZOB) zu parken (der TV berichtete). Immer noch gilt bei vielen Bürgern der Bereich um den ZOB als Zentrum der Bitburger Drogenszene. Obwohl sich die Szene nach Einschätzung von Jugendexperten der Polizei schon länger nicht mehr am ZOB trifft, gilt der Platz angesichts der Betrunkenen, die dort oft anzutreffen sind, immer noch als unsicheres Terrain. Die seit längerem geplante Sanierung des 1983 in seiner heutigen Form gebauten Platzes, die ihn weniger für Trinker und dafür mehr für Nutzer des öffentlichen Personennahverkehrs - vor allem mehrere hundert Schulkinder täglich - attraktiv machen soll, ist im Investitionsprogramm der Stadt in der Hauptsache dennoch auf das Jahr 2008 verschoben worden. Einen ganz neuen Anblick bietet derweil das Parkhaus an der Neuerburger Straße, in dem bisher Automobile eher ein seltenes Bild waren. Ein Großteil der Stadt-Mitarbeiter hat in der ersten Etage des luftigen Gebäudes einen Platz für die Autos gefunden. Trotz der neuen Parkhaus-Kunden von der Stadt lässt die Auslastung des Parkhauses sehr zu wünschen übrig. Denn nach wie vor teilt die Stellplatz-Anzeige an der Neuerburger Straße täglich mit, dass noch gut 60 Parkplätze frei sind. Von den insgesamt 121 Stellplätzen sind 35 an Dauerparker vermietet oder mit einer kostenpflichtigen Option versehen. Eine bessere Auslastung des Parkhauses ist bisher nicht in Sicht. Erst muss ein Parkraum-Bewirtschaftungskonzept für alle Stellplätze in der Stadt vorliegen und umgesetzt werden. In das neue Gebäude an der Neuerburger Straße hatte die Stadt insgesamt 2,1 Millionen Euro investiert. 60 Prozent der Kosten übernahm das Land Rheinland-Pfalz. Insgesamt sind 700 Parkplätze in der Bitburger Innenstadt gratis und ohne Zeitlimit. Insgesamt - das heißt inklusive Kunden- und Privatparkplätzen - gibt es in der Innenstadt rund 2900 Abstellplätze. 367 davon befinden sich in den Parkhäusern Annenhof und Neuerburger Straße, sowie in der Tiefgarage am ZOB. Für 75 der Abstellplätze muss ein Parkschein gelöst werden. Auf 563 Parkplätzen gibt es keine Gebühren, aber Parkscheiben-Pflicht.

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