IRAK-KRISE

IN BITBURG stößt das Vorgehen des amerikanischen Präsidenten George W. Bush im Zusammenhang mit der Irak-Krise auf Unverständnis. "Ich weiß nicht, wo er das Recht hernimmt, diesen Krieg zu führen", sagte Bürgermeister JOACHIM STREIT am Dienstag, zu der militärischen Auseinandersetzung, die nach dem Ultimatum, das Bush dem irakischen Diktator Saddam Hussein gestellt hat, unvermeidlich zu sein scheint. "Weder die beiden - mittlerweile außer Kraft gesetzten - Resolutionen aus den 90er Jahren, noch die aktuelle Resolution 1441 berechtigen zum Krieg", erklärte der promovierte Jurist. Solange noch die Chance zur Entwaffnung des Irak wie zurzeit bestehe, müsse jede Möglichkeit zu einer friedlichen Lösung ergriffen werden, sagte Bitburgs Bürgermeister weiter. In seiner Stadt leben zurzeit etwa 2800 amerikanische Soldaten mit ihren Familien. Streit stand jüngst in der Kritik, weil er an bestimmten Tagen freien Eintritt für amerikanische Familien in der Eissporthalle und im Cascade durchgesetzt hatte. HUBERT KLEIN (Bündnis 90/Die Grünen) warf Streit vor, dass diese Vergünstigung der Stadt als Unterstützung der amerikanischen Irak-Strategie ausgelegt werden könne. Für die fliegerische Nutzung wird der nun absehbare Krieg voraussichtlich keine Folgen haben. Es sei höchst unwahrscheinlich, dass es eine Anforderung für die Aktivierung der Air-Base, von der die Amerikaner 1994 abgezogen waren und die seitdem einen Nato-Reservestatus hat, gebe, sagte der Geschäftsführer der Flugplatz Bitburg GmbH, STEFAN HORN . Allenfalls ein kurzfristiges Ausweichen von Flugzeugen bei etwaigen Problemen auf der Air-Base Spangdahlem sei vorstellbar.(lars)

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