Im Rausch der Sensation

Da wurde dem durch den dürftigen Informationsgehalt der Kalorien-Kampf-Kampagne entwöhnten TV-Leser doch endlich mal wieder etwas Sensationelles geboten. Statt Reuters aktuellem Cholesterinspiegel nun der Blick auf vermeintliche Vereinsquerelen.

Doch wer hier eine objektive Berichterstattung zu sehen glaubt, muss enttäuscht werden. Denn es wurden Fakten verkürzt und Tatsachen verdreht und schon gelingt es dem Journalisten, der sich nebenbei auch im Schreiben fiktiver Romane übt, ein einseitiges Meinungsbild zu entwerfen. So geht es im Fall des Philosophenpfades nicht nur um eine Bank, sondern um ein detailliertes Gestaltungskonzept für einen Themenpfad "Klösterliches Wissen um Natur und Landschaft", das ich als Beitrag des Verkehrsvereins für den Deutschen Wandertag unter anderem auch der Stadtbürgermeisterin bereits im Herbst 2004 schriftlich vorgestellt habe. Der Hinweis auf eine noch ausstehende Abstimmung mit der Initiative Frauenschuh über deren ähnliches Vorhaben passte da ebenso wenig in das Konzept des Berichterstatters wie die Information, dass sich Frau Rolef aufgrund ihrer vielfältigen anderweitigen Verpflichtungen möglicherweise aus der Vorstandsarbeit zurückziehen möchte. Ein im Vereinsleben ganz normaler Vorgang. Auch die im Zusammenhang mit "Regionen aktiv" angeführte Behauptung, ich hätte damit "gedroht, die Mittelverwendung öffentlich zu machen", kann nur als pure Polemik bezeichnet werden. Die Verwendung der Projektmittel von "Regionen aktiv" ist für jeden Bürger im Internet einsehbar, insofern stellt sich die Frage einer Offenlegung in keiner Weise. Da sich der Verkehrsverein als überparteilich versteht und dieser Anspruch auch unter dem derzeitigen Vorsitz außer Frage steht, dient auch der Hinweis auf meine Parteizugehörigkeit eher der Schwarz-Weiß-Malerei und hat keinen Nachrichtenwert. Die Probleme, die der Verein hat, sind nicht die mediengemachten, sondern einzig die eines Nachwuchsmangels (ähnlich anderer Vereine). Das dazu auf der Jahreshauptversammlung vorgestellte Konzept passte in diesem Rausch der Sensationen augenscheinlich nicht in das Verfasserschema und blieb deshalb unerwähnt. Dr. Birgit Nolte-Schuster, Prüm (Anmerkung der Redaktion: Die Autorin ist Vorsitzende des Verkehrsvereins der Stadt Prüm)

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