Jeraas, Jeraas, Jeruumet

Jungejung, was war mein Vetter Pitter - den Namen gibt es in unserer Familie öfter - sauer. Couseng Pitter - bei ihm in der Prümer Kante sagen die Vetter - kommt bekanntermaßen aus dem Jengteng und war bisher ein eingefleischter CDU-Mann.

"Awwer dat matt dem Wahlplakat vumm Michel Billen, dat woar joar net an der Reih'", meinte er nur, ehe er in die Wahlkabine ging. Das Ergebnis dieser Geschichte ist bekannt. Auch im Altkreis Prüm musste Billen mächtig Federn lassen. Das kann zwei Gründe haben: Entweder hat mein Couseng ziemlich viele Wahlzettel ausgefüllt. Oder viele haben so gedacht wie mein Couseng. Dabei hätte sich der Mann aus dem im Süden des Südkreises gelegenen Kaschenbach diesen Ärger ersparen können: Wenn er beispielsweise beim Karaoke-Singen beim in der Mitte des Nordkreises stattfindenen Prümer Sommers mit dem Heische-Lied "Jeraas, Jeraas, Jeruumet" aufgetreten wäre. Oder wenn er in Auw den Satz "Mier hann deheem drei Ronner und fünnef Konner" bei Gesprächen auf der dortigen "Musekk" hätte fallen lassen. Aber mehr als ein "Eenen vunn ees" war wohl nicht drin. "Eenen vunn ies" oder "Eenen vann uus", hätte es dann schon sein können. Die (Sprach)-Grenzen im Kreis sind wohl doch noch immer vorhanden. Aber seien wir mal ehrlich. Hätte die CDU Mathilde Weinandy rangelassen und hätt' die mit dem Slogan "Eent vann uus" geworben, dann wäre im Bekoov sicher auch das ein oder andere "K" auf dem Plakat gelandet.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort