Kein Kraut gegen Krieg?

Es reicht ein Blick nach Irak oder in den Nahen Osten, um sich zu vergewissern: Gegen Krieg scheint trotz aller Erfahrungen der Geschichte kein Kraut gewachsen. Und: Krieg ist nicht zwangsläufig weit weg.

Die Schlachtfelder liegen wenige Flugstunden von der Eifel entfernt - etwa vom US-Flugplatz Spangdahlem, von wo aus gelegentlich direkt ins Geschehen eingegriffen wird. Das wirft ein klares Licht darauf, weshalb es sinnvoll und notwendig ist, sich der Schrecken des Krieges bewusst zu bleiben, die Lehren aus der eigenen Geschichte zu ziehen, die Nachwelt zu mahnen und die Opfer nicht zu vergessen. Vor diesem Hintergrund kann nur gewürdigt werden, dass - wie jetzt auf dem Ehrenfriedhof von Dahnen - die Erinnerung an die Kriege im eigenen Land wach gehalten wird. Wenn nämlich dagegen, dass sich die leidvollen Erfahrungen dauernd wiederholen, doch irgendein Kraut wachsen soll, dann das der permanenten, beharrlichen Auseinandersetzung und der Weigerung, trotz aller Gräuel zur Tagesordnung überzugehen. Gerade bei jungen Menschen sprießen die ersten Pflänzchen dieser Erkenntnis oft dann, wenn sie sich auf den von wildem Wein umrankten Grabmalen wie denen in Dahnen das Schicksal der Opfer bewusst machen. Das bestätigt ja auch Dahnens Ortsbürgermeister Peter Philippe. Ihm und vielen Ehrenamtlichen ist es zu verdanken, dass Geschichtsbewältigung mit Wirkung in die Zukunft hinein an würdigen Stätten anschaulich grundgelegt werden kann. m.pfeil@volksfreund.de

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