Keine guten Manieren

Zum Artikel "Manche müssen doppelt zahlen (TV, 23. Oktober) über eine Abstimmung im Ortsgemeinderat Bleialf meint diese Leserin:

Bloß keine andere Meinung vertreten. Die Bürgermeinung im Bleialfer Saal war eindeutig, die Entscheidung des Gemeinderates auch, aber anders.

Schade, dass ein Gemeinderatsmitglied offensichtlich mangels anderer Argumente versuchte, meinen Mann zu verunglimpfen, nur weil seine Fraktion (Liste Mölter) die andere Meinung vertrat, nämlich Schonfristen nicht abzulehnen. Aufgeregt öffentlich zu mutmaßen, er würde als Grundstückseigentümer nur Eigeninteresse verfolgen, das sind keine guten Manieren.

Betroffener Grundstückseigentümer war fast jeder im Saal und im Gemeinderat. Nur zehn Minuten nach der langen Debatte darüber, ob Grundstückseigentümer wie in allen anderen Gemeinden unserer Verbandsgemeinde Prüm nach Einmalzahlung Schonfristen erhalten, beschloss der Gemeinderat, den vorgeschlagenen Aufschlag für Gewerbegrundstücke bei den wiederkehrenden Beiträgen zu halbieren. Ich finde, das ist in Ordnung. Dieser Beschluss fiel nach einer Zehn-Sekunden-Debatte. Auch dadurch steigen die Beiträge der anderen Zahler in der Solidargemeinschaft.

Keiner fragte aufgeregt danach, um wieviel Cent pro Quadratmeter die Beiträge steigen. Dieser Beschluss war einstimmig. Diesmal waren die Gewerbetreibenden im Vorteil. Dem Gemeinderat gehören sechs Unternehmer an. Niemals würde ich annehmen, dass einer beim Beschluss die eigene Beitragsrechnung vor Augen hatte. Offen im Meinungsstreit und fair im Umgang miteinander - nur so kann Ratsarbeit gelingen.

Adelheid Leinen, Bleialf

Kommunalpolitik

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