Kernstadt mit Landhunger

Die Stadt Bitburg wird Gewinner der Bevölkerungsentwicklung sein. Während benachteiligte Gebiete der Eifel in den kommenden Jahren immer mehr Bevölkerung verlieren, wird die Bierstadt im Kampf um die Menschen - und den wird es geben - stetig dazugewinnen. Diese Menschen brauchen Platz zum Leben. Und den gibt es da, wo bisher Kühe weiden oder da, wo Gülle ausgebracht wird. Und wo finden sich solche Flächen? In Matzen und Mötsch beispielsweise, die zwar zur Stadt gehören, ihren dörflichen Charakter aber erhalten haben. Doch dieses Idyll des Dorfes in der Stadt ist ein Auslaufmodell. In 15 Jahren wird niemand mehr erkennen, ob er sich noch in Mötsch oder in den Wohngebieten am Rand der Kernstadt befindet. Der Landhunger der stetig wachsenden Stadt Bitburg darf jedoch nicht dazu führen, dass wie wild Baugebiete in der Größe mittelmäßiger Islek-Weiler in ungeahntem Ausmaß ausgewiesen werden. Allein aus demographischen Gründen sollte es eine kleinteilige Erschließung geben, die nicht allein danach strebt, möglichst viel Bauplätze zu generieren. Sonst wird in 40 Jahren aus einem Baugebiet mit jungen Familien ein Altersheim mit 100 Häusern - ein Senioren-Ghetto. h.jansen@volksfreund.de

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