Kinder müssen wissen: Sie sind nicht allein

Zum Thema Glaubenserziehung hat der Trierer Weihbischof Stephan Ackermann am 2. September einen Vortrag im Schulzentrum St. Matthias in Bitburg gehalten.

 „Wer glaubt, gewinnt an Identität“: Der Trierer Weihbischof Stephan Ackermann referierte in Bitburg. Foto: privat

„Wer glaubt, gewinnt an Identität“: Der Trierer Weihbischof Stephan Ackermann referierte in Bitburg. Foto: privat

Bitburg. (red) Der Förder- und Freundeskreis des Schulzentrums hatte Eltern und Erzieher eingeladen zum Thema "Wenn dich morgen dein Sohn/ deine Tochter fragt... - Von der Schwierigkeit, christlichen Glauben zu leben".

Weihbischof Stephan Ackermann rief in seinem Vortrag Eltern und Erzieher dazu auf, den Kindern zu helfen, das " Mehr" der Wirklichkeit zu entdecken. Wichtig sei, den Kindern das Gefühl zu vermitteln, dass sie nicht alleine sind. Im Umgang mit ihnen soll man die Kinder ernst nehmen und mit ihnen die Situationen des Alltags besprechen. Notwendig sei, dass Werte den Kindern von ihren Eltern vorgelebt würden.

Auch das gemeinsame Gebet der Eltern mit ihren Kindern trage zur Identitätsbildung der Kinder bei. Ackermann sprach sich dafür aus, Kindern und Jugendlichen einen Raum zu geben, in dem sie "leistungsfrei" sein dürften. Zu oft werde heute vergessen, "Kinder Kinder sein zu lassen". Dabei sollten Eltern und Erzieher keine Angst vor den Fragen der Kinder haben.

"In unserer Gesellschaft scheint heute oft nur das plausibel, was effektiv und funktional ist", sagte Ackermann. In einer Welt, die die Dinge vor allem aus der Marktperspektive betrachte, falle der Zugang zum Glauben schwer, da dessen Wirkung und Effektivität nicht immer eindeutig messbar seien. "Gott lässt sich nicht funktionalisieren", machte er deutlich. Das, was Gott bewirke, sei zwar vielleicht nicht messbar, aber durchaus effektiv.

Natürlich könne man nicht behaupten, Christen würde im Leben alles besser gelingen. "Aber es gibt positive Glaubenserfahrungen mit spürbarer Wirkung", betonte Ackermann. So führe der Glaube zu einer Erweiterung des Horizonts. Er führe über die sichtbare, messbare Welt hinaus und ermögliche einen neuen Blick für die Wirklichkeit. Gott nehme die Menschen an, so wie sie sind, ohne auf ihre Funktionen in der Gesellschaft zu achten. Durch den Glauben und durch die Weitergabe des Glaubens von Eltern an ihre Kinder sei es möglich, Werte auf Dauer aufrechtzuerhalten: "Wer glaubt, gewinnt an Identität."

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