Lachen – mit Gefühl für die Mitmenschen

Menschen, die über sich selbst lachen können, sind meistens sehr sympathische Zeitgenossen. Wer sich hingegen gerne herablassend über andere lustig macht, hinterlässt oft einen zwielichtigen Eindruck.

Gerade zur jetzigen Karnevalszeit steht Freude und Ausgelassenheit auf der Tagesordnung. Fastnachtsveranstaltungen mit Humor und froher Gemeinschaft lassen uns die leichte Seite des Lebens spüren und verkosten. Gott sei Dank gibt es immer wieder Grund zum Lachen trotz aller Probleme und Schwierigkeiten, denn ständiger Ernst wäre wohl auf Dauer nicht zu ertragen. Auch im alltäglichen Leben können Sinn für Humor, Gelassenheit, heiteres Gottvertrauen und das Bewusstsein um die Vorläufigkeit alles Irdischen so manches Problem schon viel einfacher lösen als gedacht, ohne dabei in Oberflächlichkeit abzugleiten. Entscheidend für echten Humor und nachhaltige Freude ist das Niveau. Es sollte eine gewisse Grenze nicht unterschreiten. Vielleicht haben allzu viel Comedy und Satire uns manchmal auch das rechte Maß verlieren lassen. Taktgefühl und feines Empfinden für die Würde des Mitmenschen sind nötig, um nicht verletzend zu sein. Die religiöse Überzeugung und das religiöse Empfinden müssen auf jeden Fall heilig gehalten werden. Das gilt für den Respekt im Umgang mit Gläubigen anderer Religionen, und das gilt für uns Christen in besonderer Weise für den Umgang mit unserem eigenen Glauben. Denn Glaubensinhalte dürfen nicht Gegenstand von Häme und Spott werden. Der Glaube an Gott schenkt die Demut, sich selbst als Geschöpf und nicht als das Maß aller Dinge zu sehen. Ehrfurcht vor Gott und Respekt vor den Mitmenschen gehören dabei zusammen. Wer vor Gott knien kann, der kann auch vor den Mitmenschen gerade stehen. Pfarrer Christian Müller, Rittersdorf

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