Leserecho

Nicht schön, aber üblich! Wohin sind wir gekommen, dass wir tun, was üblich ist und nicht das, was schön ist? Ich habe überhaupt kein Verständnis dafür, wenn Bäume mit Maschineneinsatz derart verstümmelt werden.

Bäume sind Lebewesen. Sie zu fällen und für unsere Bedürfnisse zu nutzen, ist notwendig. Aber sie zu misshandeln, ist respektlos, zeugt von Billigmentalität und ist des Menschen unwürdig. Die Verletzungen beim maschinellen Schnitt und damit die Angriffsfläche für das Eindringen von Bakterien und Pilzen in den Baum sind ungleich größer, weil die Äste zerfetzt anstatt sauber "auf Astring" geschnitten werden. Das ist, als wenn man sich mit einem Messer schneidet oder der Finger in die rotierenden Messer einer Küchenmaschine gerät. Das Argument, es handle sich bei maschinellen Rückschnittmaßnahmen meist "nur" um Windschutzhecken, kann ich auch nicht gutheißen. Abgesehen davon, daß Windschutzhecken mit Steuergeldern im Rahmen von Flurbereinigungsverfahren gepflanzt worden sind, erfüllen sie etliche ökologische Aufgaben. Aber so etwas weiß heutzutage wohl nicht mal mehr ein Gärtner. Mit der allgemein verbreiteten Unkenntnis und Missachtung der Natur sägen wir uns den Ast ab, auf dem wir sitzen. Und wir sind so sehr mit anderen Dingen beschäftig, dass wir es noch nicht mal mehr bemerken. Oder sind wir vielleicht schon zu verblödet? Beate Jacob in Schönecken

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