Letzter Schrei

Nichts ist so alt wie die Zeitung von gestern", behauptet ein Sprichwort. Nach Jahrzehnten wird eine Zeitung jedoch zum historischen Dokument, das Verwunderung und Belustigung hervorrufen kann. So wie der Trierische Volksfreund von meinem Geburtstag 1973: redaktionelle Schätze, die ich an dieser Stelle schon beschrieben habe.Teil II folgt hier: Kurioses aus dem Anzeigenteil.

Der letzte Schrei aus der Möbelbranche war damals ein Schrankbett, das auf Knopfdruck aus der Wand rollt. James Bond und seine Girls lassen grüßen. Das "Cabaret Prinzess" in Wittlich präsentierte ein internationales Strip-Programm mit "Justin Queen, zurück von ihrer Japan-Tournee" und "Nadja de Canarys mit ihrer exotischen Schlange".

Im seriösen TV-Heiratsmarkt spielte offenbar der finanzielle Status die entscheidende Rolle bei der Partnerwahl. "Ich besitze nicht viel", gestand ein "22-jähriges bescheidenes Mädchen" mit entwaffnender Offenheit. "Möchte Herrn in gesicherter Position", gehörte zu den beliebtesten Formulierungen.

Das starke Geschlecht wiederum gab sich alle Mühe, den Ansprüchen der holden Weiblichkeit gerecht zu werden. "Haus, Eigentum und Wagen vorhanden": Wer kann da noch widerstehen? In Zeiten der Wirtschaftskrise sind solche Faktoren heute aktueller denn je.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort