Ich brauchte nicht so zu gucken, ich wäre sicher auch nicht anders, fauchte sie. Sie jedenfalls habe kein Verständnis dafür, dass Roger Graef und Michael Billen immer noch Streit hätten.

Als ich ihr erklärt hatte, dass es dafür sicher schwerwiegende Gründe geben müsse, schüttelte sie so heftig mit dem Kopf, das ihr ein Lockenwickler in hohem Bogen in die Kittelschürze fiel. Frauen würden da ganz anders reagieren, sagte sie.

Neulich, als sie mit ihrer Freundin Elfriede über Kreuz gelegen habe, hätten sie sich einfach mal bei einem Tupper-Abend getroffen. Die Veranstaltung sei am Ende so harmonisch verlaufen, dass sich beide das gleiche Salatbesteck bestellt hätten und nun wieder alles bestens sei.

Nun kann ich mir kaum vorstellen, dass sich Roger Graef und Michael Billen beim Tupper-Abend treffen. Wenn, dann würden die beiden auch sicher statt eines Salatbestecks oder irgendeiner Schüssel einen prall gefüllten Messerblock bestellen. Ich hoffe nur, dass die beiden Streithähne bald wieder zueinander finden. Ich habe schon überlegt, mich selbst als Vermittler einzuschalten, doch am Stammtisch hat man mir abgeraten. Dies sei etwas für kampferprobte Experten. Deshalb schlage ich vor, dass der neue Kommodore in Spangdahlem die Sache übernimmt. Der weiß sicher, wie man in solchen Krisensituationen verfährt. Vielleicht heißt es ja dann am Ende: Viel Lärm um nichts!