Mainzer Geschenke

Sieh an, die Prümer. Die streben mal wieder nach Höherem. So wie es aussieht, bekommen sie schon wieder ein dickes Geschenk aus Mainz. Nein, keinen Zuschuss; diesmal (ausnahmsweise) nicht. Stattdessen dürfen sie den Rheinland-Pfalz-Tag ausrichten.

Auch nicht schlecht. Das wird den Bitburgern aber gar nicht in den Kram passen. Obwohl: Angeblich haben die ja zugunsten ihrer Freunde im Norden freiwillig auf die Veranstaltung verzichtet. Da kann man mal sehen, wie stark die Seelenverbundenheit der beiden inzwischen ist. Also wächst doch noch zusammen, was zusammen gehört. Als ich das sagte, fiel Walburga allerdings das Bügeleisen aus der Hand. "Hör auf, Dich froh zu schwätzen", schimpfte sie. In Wirklichkeit nämlich würden sich die Bitburger in Grund und Boden ärgern. Ausgerechnet wieder die "Priemer", die erst im vergangenen Jahr den Deutschen Wandertag bekommen hätten. Am Stammtisch haben mir meine Kumpels dann erzählt, dass die ganzen Veranstaltungen und Zuschüsse nur deshalb immer nach Prüm gingen, weil die nach wie vor von ihrem Mitleidsbonus zehren würden und nur die Landschaft so schön wäre. Da fiel mir ein Witz ein; ein richtig fieser: Ein Prümer Behördenleiter wird nach Mainz zitiert. Sagt der Minister: "Ich habe eine gute und eine schlechte Nachricht für Sie. Welche möchten Sie zuerst hören?" "Erst die gute", bittet der Amtschef. "Ihre Behörde bleibt noch ein Jahr in Prüm, bevor sie nach Bitburg geht." "Na ja, immerhin. Und die schlechte?" "Ich versuche Sie schon seit zwölf Monaten zu erreichen."

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